Die Zeiten sind unsicher. Der Sozialstaat bröckelt. Also rücken alle ein bisschen näher zusammen, holen sich Wärme und Sicherheit bei Familie und Freunden.
Zwei Frauen erfahren diese Suchbewegung als Kapitalschulung ihrer Gefühle, bei der Zuneigung und Zusammenhalt als bloße Mittel zur emotionalen Machterhaltung eingesetzt werden. Der anderen die eigene Verletzlichkeit zu offenbaren käme einer Niederlage gleich. Zwanghaft, mit sprachlicher Gewalt entwerfen sie intime Minidramen, um die Schmerzgrenzen der jeweils anderen auszuloten. Statt Erlösung, statt Erschöpfung stellt sich eine Mechanik ein, die sie zu Zombies ihrer eigenen Sehnsüchte macht.
Die Musik von Klaus Lang behauptet sich in dieser Konstellation als Parallelwelt zur Szene - ein Ort für den Schmerz, ein zeitlos, entwicklungsloses So-Sein, das außerhalb der Wahrnehmung der Protagonisten existiert und Raum greift.