Schauspiel

Kleines Haus

-- kein Titel --

Uraufführung
Eine Romantik von Thomas Melle
Regie: Nina Mattenklotz

„Die wahre Sehnsucht kennt kein Ziel“ (Thomas Melle) — Mit 16 ging Ännie zum Bahnhof und kehrte nicht zurück. Kein Hinweis, mit wem, wohin und warum sie gegangen sein könnte. Zwei Jahre später: Ännies 18. Geburtstag. Volljährig und noch immer weg. Ein Polizist rollt den Fall wieder auf. Das Mysterium ihres Verschwindens sorgt für Spekulationen. Als hochbegabtes Kind eines intellektuellen Vaters, alleinerzogen von einer Mutter am unteren Rand der Gesellschaft, gehörte sie nirgends richtig dazu, war die unterschichtige Exotin für die Reichen, das unheimliche, unverstandene Talent für die Kleinstbürger. Eine Figur, wie geschaffen für Mutmaßungen und Verschwörungstheorien. Wurde sie Opfer eines Verbrechens oder mutierte sie zur Täterin? Radikalisierung? Islamisierung?
Die Leerstelle, die Ännie lässt, und die Phantasmen, mit denen diese gefüllt wird, geben Aufschluss über unsere Ängste und Träume, über Werte und Vorstellungen, über soziale Grenzen und Zuschreibungen. Nach den Adaptionen der Romane „Sickster" und „3000 Euro" vergibt das Theater Bremen nun einen Autorenauftrag an Thomas Melle, eine der wichtigsten Stimmen der zeitgenössischen Literatur.

Dauer: ca 2 Stunden, keine Pause