Schauspiel
Kleines Haus
-- kein Titel --
nach dem Roman von Fjodor Dostojewski
Regie: Frank Abt
„Leisten Sie Widerstand, sobald Sie nicht einverstanden sind.“ (Harald Welzer) — Die Welt harmonisch gestalten, an das Wir glauben, der eigenen Empathie keine Grenzen setzen – kann das heutzutage nur noch ein Idiot wollen? „Die gesamte Bewegung des Buches gleicht einem ungeheuren Kratereinsturz“, schrieb Walter Benjamin über den existenziellen Außenseiterroman. Im Mittelpunkt steht Fürst Myschkin, ein russischer Don Quijote, der von einem Sanatoriumsaufenthalt in seine Heimat zurückkehrt. Im Zug lernt er den Kaufmann Rogoschin kennen, der ihn in sein Leben hineinzieht: Aus den auf ihn zustürzenden Schicksalen kann sich Myschkin nicht mehr befreien – „alles muss geklärt werden, damit jeder in der Seele des anderen deutlich lesen kann, damit alles frei wird und licht!“. Für die Anderen ist Myschkins Andersdenken begehrenswert und gefährlich zugleich. Schließlich wird ihn niemand ertragen: „Genug geschwärmt, es wird Zeit, auf die Vernunft zu hören.“ Er muss vereinnahmt und vernichtet werden. Sich selbst können sie nur bewahren, indem sie dem „Idioten“ fernbleiben.
Dauer: 3 Stunden 30 Minuten, eine Pause
- Alexander Swoboda, Robin Sondermann, Nadine Geyersbach, Kristina Pauls, Susanne Schrader, Siegfried W. Maschek, Johannes Kühn, Jana Julia Roth, Matthieu Svetchine, Justus Ritter, Frank Abt, Michael Köpke, Annelies Vanlaere, Viktorie Knotková