Schauspiel
Kleines Haus
Die Unverheiratete
von Ewald Palmetshofer
Regie: Nina Mattenklotz
„Wir sind in die Welt gevögelt und können nicht fliegen.“ (Werner Schwab) — Kurz vor Ende der Naziherrschaft belauscht eine Frau das Telefonat eines Soldaten, der mit dem Gedanken liebäugelt, zu desertieren. Wenig später wird er vom Militärgericht verurteilt und getötet. Nach Kriegsende wird die Denunziantin verurteilt: zwölf Jahre Kerkerhaft. Doch die Schuld bleibt. Und sie wird weitergegeben, prägt Generation um Generation. Die Alte, die Mittlere, die Junge – so bezeichnet der Autor seine Figuren. Drei Frauen, drei Generationen, die sich – getrieben von einem antiken Frauenchor – abarbeiten an Fragen von Schuld und Sühne, von Verantwortung, vom Leben als Kind und Kindeskind von TäterInnen. So groß die Lust nach Verdrängung und die Sehnsucht den zu lieben, den man hassen möchte, auch sein mag: die Vergangenheit ragt unerbittlich in die Gegenwart hinein. Für sein durchrhythmisiertes, in kunstvoll wuchtige Wortkaskaden gekleidetes Stück für sieben starke Frauen, erhielt Ewald Palmetshofer 2015 den Mülheimer Dramatikerpreis. Nina Mattenklotz setzt sich nachhaltig mit zeitgenössischer Dramatik auseinander. In der vergangenen Spielzeit inszenierte sie die Uraufführung „Ännie“ von Thomas Melle.
- Die Alte Gabriele Möller-Lukasz
Die Mittlere Irene Kleinschmidt
Die Junge Karin Enzler
Chor Annemaaike Bakker
Junge Akteurinnen Charlotte Kleinschmidt, Geraldine Rummel
Deniz Orta, Iris Minich, Stephanie Schadeweg, Emilie Kleinschmidt, Josefine Kröll
Regie Nina Mattenklotz
Bühne Johanna Pfau
Kostüme Lena Hiebel
Komposition Carsten Meyer
Musikalische Leitung Romy Camerun
Licht Tim Schulten
Dramaturgie Meike Schmitz