Schauspiel
Kleines Haus
Jürgen Trittin: "Alles muss anders bleiben"
Eine politische Autobiografie
Der Grünen-Politiker über ein halbes Jahrhundert deutsche Politik
Lesung und Gespräch mit Jürgen Trittin
Jürgen Trittin, 1954 in Vegesack geboren, präsentiert am Theater Bremen seine politische Autobiografie. Als Nachkriegskind ist der Grünen-Politiker Zeuge und Protagonist der politischen Geschichte Deutschlands seit den frühen Siebzigerjahren. Als Student und Hausbesetzer erlebte er die sozialliberalen Jahre, während der Kohl-Regierung baute er die Grünen mit auf, war Landesminister und ebnete den Weg zur grünen Regierungsbeteiligung im Bund 1998 und erneut 2021. Entlang politischer Wegmarken zieht er nun Bilanz. Seine autobiografischen Betrachtungen sind mehr als persönliche und engagierte Zeugnisse – sie sind ein Stück Zeitgeschichte. In vier Kapiteln wirft Jürgen Trittin seinen Blick auf Ungerechtigkeiten in Bezug auf demokratische Teilhabe, Reichtumsverteilung, Kriege und die Klimakrise. Er erzählt von der Anfangszeit der Grünen, seinen Ministerjahren in Niedersachsen und der ersten rot-grünen Bundesregierung unter Gerhard Schröder, von den langen Jahren in der Opposition und schließlich der lagerübergreifenden Koalition mit SPD und FDP seit 2021. Im Zentrum seines Buches steht das Konzept einer wertegeleiteten Realpolitik, die durch Veränderung Sicherheit schafft. Nach einem halben Jahrhundert in der Politik gelingt Jürgen Trittin ein eindrucksvolles Porträt Deutschlands im Zeitalter beschleunigten globalen Wandels.