Special
Theater am Goetheplatz (Foyer)
-- kein Titel --
Richard Wagners Musiktheaterkompositionen sind in den seltensten Fällen bloß „Opern“. In der Regel handelt es sich bei ihnen um ganze Weltentwürfe. Für „Die Meistersinger von Nürnberg“ gilt das in besonderem Maße. Denn hier wird nicht nur die Geschichte von Eva und Stolzing erzählt, sondern es werden Kunstdiskurse geführt, dem Nationalismus gehuldigt, verschiedene Liebesentwürfe diskutiert, die Kunst zur Grundlage einer Gesellschaftsordnung gemacht (wie im „Kunstwerk der Zukunft“ entworfen) und so weiter. Grund genug, den weitreichenden und vielschichtigen Aspekten dieser als musikalischer Komödie getarnten Weltbildkomposition und ihrer Rezeptionsgeschichte anlässlich der Inszenierung von Benedikt von Peter eine Vortragsreihe zu widmen, die sich näher und ferner liegenden Aspekten und Problemen des Stücks, seiner Rezeption und der Produktion am Theater Bremen widmet. Den Anfang macht Nike Wagner, Urenkelin des Komponisten und streitbare Verfechterin eines kritischen Blicks auf das Werk und das Wirken Richards und seiner Nachfolger. „Mythos Familie“ lautet ihr Titel.