Schauspiel
Kleines Haus
-- kein Titel --
von Wajdi Mouawad
Deutsch von Uli Menke
Regie: Mirko Borscht
„Verbrenne mich, verbrenne dich, verbrenne alles.“ (Sezen Aksu) — Nawal erlebt mit 16 Jahren ihre große und scheinbar einzig wahre Liebe. Sie wird schwanger, muss jedoch aufgrund der gesellschaftlichen und politischen Situation ihren Sohn gleich nach der Geburt weggeben. Der Vater des Kindes wird verschleppt. Vergessen kann sie beide nie. So sucht sie jahrelang in ihrem vom Bürgerkrieg zerrissenen Heimatland nach ihrem Sohn, dem sie das Versprechen gab, ihn immer zu lieben, egal was passiert. Jahre später und tausende Kilometer entfernt, hinterlässt Nawal ihren später geborenen Zwillingen Simon und Jeanne ein rätselhaftes Testament, in dem sie bestimmt, dass beide Briefe überbringen sollen: Jeanne an den totgeglaubten Vater, Simon an einen bisher unbekannten Bruder. Widerstrebend reisen beide in das ihnen fremde Heimatland Nawals und suchen nach ihrer Herkunft. Was wie ein Krimi beginnt, wird zu einer Tragödie von antikem Ausmaß. Mit „Verbrennungen“ schafft der kanadische Autor Wajdi Mouawad ein Kaleidoskop menschlicher Emotionen zwischen individueller Lebensgeschichte und kollektivem Kollaps des Krieges.
Dauer: ca. 2 Stunden 50 Minuten, eine Pause