Schauspiel

Kleines Haus

Der Keim

Uraufführung
nach dem Roman von Tarjei Vesaas

„Kurz bevor die Sonne aufgeht, ist die Nacht am dunkelsten.“ (Selma Lagerlöf) — Es ist Herbst. Auf einer norwegischen Insel erlaubt sich die kleine Gemeinschaft ein wenig Ruhe nach der Ernte – doch es liegt etwas in der Luft. Zuerst geraten die Schweine außer sich, dann betritt „ein Fremder“ die Insel und am Ende des Tages sind zwei Menschen tot. Tarjei Vesaas ist einer der bedeutendsten norwegischen Schriftsteller des 20. Jahrhunderts. Zu seinen berühmtesten Romanen zählen „Die Vögel“ und „Das Eis-Schloss“, wofür er 1964 mit dem Preis des Nordischen Rats ausgezeichnet wurde. 1940, in dem Jahr, in dem Norwegen von den Nationalsozialisten besetzt wird, schreibt er „Der Keim“: ein düsteres Porträt einer geschlossenen Gesellschaft, die aus den Fugen gerät und die Fragen nach Rechtsstaatlichkeit und Selbstjustiz neu aushandeln muss. Regisseurin Ruth Mensah untersucht in ihrer ersten Inszenierung am Theater Bremen was geschieht, wenn gesellschaftliche Übereinkünfte plötzlich gebrochen werden. Welchen Grundsätzen folgen wir – und wie stabil ist die Ordnung unseres Zusammenlebens?