Premil Petrović
Musikalische Leitung Premil Petrović ist Gründer, Chefdirigent und künstlerischer Leiter des No Borders Orchestra. Er studierte Dirigieren bei Professor Winfried Müller an der Hochschule für Musik Hanns Eisler in Berlin. Er erhielt Stipendien der Heinrich-Böll-Stiftung sowie der Akademie „Musiktheater heute“ der Deutschen-Bank-Stiftung. 1996 gründete Premil Petrović das Musiktheater im Kulturzentrum REX, eine der wichtigsten und politisch aktivsten Spielstätten Belgrads in den 1990er-Jahren. Er lebt in Berlin, dirigiert weltweit und prägt die Musikszene seines Herkunftslandes Serbien. Sein Repertoire umfasst historische Interpretationen Alter Musik, klassisch-romantische Opern und Sinfonik sowie zahlreiche Uraufführungen. Für die Interpretation zeitgenössischer Musik wurde er mit dem 1. Hanns-Eisler-Preis in Berlin ausgezeichnet. Eine besondere Beziehung pflegt er zur Musik der serbischen Komponistin Isidora Žebeljan. Er dirigierte Uraufführungen ihrer Opern u. a. bei den Bregenzer Festspielen, beim Settimana Musicale-Sommerfestival in Siena und der Zagreber Musikbiennale. Zudem spielte er mehrere Aufnahmen ihrer Musik ein. Petrović dirigiert regelmäßig experimentelles Musiktheater, so etwa „All Right. Good Night“ von Rimini Protokoll oder Schönbergs „Pierrot Lunaire“ unter der Regie von Bruce Labruce – beide im Hebbel am Ufer in Berlin. Für den gleichnamigen Film von Bruce Labruce nahm er eine neue Interpretation von Schönbergs Musik auf. Der Film wurde auf der Berlinale gezeigt und mit einem Teddy Award ausgezeichnet. Mit dem Regisseur Brett Bailey erarbeitete er die postkoloniale Produktion „Macbeth“ von Verdi/Cassol in Kapstadt. Die Oper wurde u. a. bei den Wiener Festwochen, dem Festival d'Automne (Paris), dem Kunstenfestivaldesarts (Brüssel), den Operadagen (Rotterdam), dem Barbican (London), auf Kampnagel, beim Megaron (Athen), dem Brisbane Festival und dem Macao Arts Festival aufgeführt und erhielt begeisterte Kritiken. Gastengagements führten Premil Petrović zur Vancouver Opera, zum Teatro Colon in Buenos Aires, der Opera Philadelphia, dem Cape Town Philharmonic Orchestra, Auckland Philharmonia Orchestra, Armenian National Philharmonic Orchestra, Kyiv Symphony Orchestra und verschiedenen europäischen Orchestern. Seine erste Aufnahme mit dem No Borders Orchestra ist bei Universal Music/Deutsche Grammophon erschienen.