Special

noon / Foyer Kleines Haus

Ein Stück Gegenwart. Salon zu neuer Dramatik

In Kooperation mit dem Festival „So macht man Frühling“
Lesung und Gespräch zur „Anthologie des deutschsprachigen Gegenwartstheaters“
mit Veronika Jičínská, Renata Cornejo und dem Autor Jakob Nolte

„Ich lag am Strand auf einem Liegestuhl. Er hatte angenehme Polster. Es gab weder wirklich Ebbe, noch wirklich Flut. Das Wasser rauschte wegen der Wellen. Manchmal habe ich mir gewünscht, dass das Rauschen der Wellen ein für alle Mal aufhört.“ // „Proležela jsem ji na pláži v lehátku. Mělo phodlné polštáře. Nebyl tam ani skutečný příliv, ani odliv. Jak po vodě běžely vlny, šuměla. Někdy jsem si přála, aby to šumění vln navždycky ustalo.“ (Jakob Nolte, Gespräch wegen der Kürbisse) – In Zusammenarbeit mit dem deutsch-tschechischen Festival „So macht man Frühling“ sind die Germanistinnen Veronika Jičínská und Renata Cornejo sowie der Autor Jakob Nolte zu Gast in der Reihe „Ein Stück Gegenwart. Salon zu neuer Dramatik“. Jičínská und Cornejo sind Mitherausgeber:innen der „Anthologie zum deutschsprachigen Gegenwartstheater“, die an der Universität in Ústí nad Labem, Tschechien, in Kooperation mit der Technischen Universität Dresden und dem Schauspielstudio in Ústí erarbeitet wurde: Über zwei Semester haben sie mit Studierenden eine Auswahl zeitgenössischer deutschsprachiger Dramen zusammengestellt und ins Tschechische übersetzt – die zweisprachige Anthologie stand 2020 auf der Shortlist der schönsten Bücher Tschechiens. Zusammen mit Jakob Nolte, einem von neun Dramatiker:innen, deren Stücke in die Anthologie aufgenommen wurden, sprechen sie über diese grenzüberschreitende Arbeit, Besonderheiten des Übersetzens und die Verknüpfung von Wissenschaft und Öffentlichkeit.
Jakob Nolte ist mehrfach ausgezeichneter Dramatiker und Prosaautor, sein Roman „Schreckliche Gewalten“ war 2017 für den Deutschen Buchpreis nominiert. Sein Stück „Gespräch wegen der Kürbisse“, aus dem an dem Abend mit Ensemblemitgliedern des Theater Bremen gelesen wird, war zu den Berliner Autor:innentheatertagen eingeladen und ist ein Dialog zweier Freundinnen, der sich bis ins Absurde schraubt: Was mit einem unschuldigen Reisebericht beginnt, mündet schließlich in der Auflösung von Fakten und Erinnerung.