Pressestimmen zur Deutschsprachigen Erstaufführung von Leben und Schicksal

„Es ist tatsächlich eine sehr historisch angelegte Inszenierung, es ist wie ein Episodenfilm der Zeitgeschichte, der Stalin-und-Hitler-Ära – und das ist sehr kurzweilig und klug erzählt. […] Ich finde, es ist ein starker Abend, es ist ein extrem gutes Ensemble, sehr starke Schauspieler:innen und überraschend kurzweilig für 3,5 Stunden Theater mit so einem Stoff.“ (Katrin Ullmann, Deutschlandfunk Kultur, Fazit, 2. Oktober 2022)

„Allein schon die Stückauswahl verdient ein dickes Lob. ‚Leben und Schicksal‘ ist keine simple Geschichtsstunde, sondern zeigt, wie böse der fanatische Glaube an das vermeintlich Gute enden kann. Und wie wichtig der Glaube an die menschliche Güte ist. Die Umsetzung dieses komplexen Romans für die Bühne fand ich sehr gelungen.“ (Christine Gorny, Bremen Zwei, 3. Oktober 2022)

„Regisseur Armin Petras hat aus diesem mehr als 1000-Seiten starken, mit vielen Schauplätzen und einer schier unübersichtlichen Anzahl an Figuren versehenen Roman eine dreieinhalbstündige Collage geschnitten, die ein ungemein packender Theaterabend ist, getragen von einem Ensemble in Bestform.“ (Iris Hetscher, Weser-Kurier, 4. Oktober 2022)

„Das klug gebaute Stück trifft hier auf ein erstklassiges Bremer Ensemble. Während ganz besonders Alexander Swoboda und Ferdinand Lehmann eine spleenige Leichtigkeit und charmanten Witz an die Moskauer Heimatfront bringen, exerziert Fania Sorel die Einbrüche der Kriegsgräuel am eigenen Körper durch, lässt immer wieder die Beine ihren Dienst versagen, wenn vom toten Sohn die Rede ist.“ (Jan-Paul Koopmann, taz, 7. Oktober 2022)

„Hauptdarsteller ist das Bremer Ensemble. Eindrucksvoll entwickelt Alexander Swoboda den Atomphysiker Strum als einerseits verhuschten und andererseits extrem selbstbewussten jüdischen Wissenschaftler […]. Alle werden immer mal wieder sehr wichtig in einer Aufführung, die auf den ersten Blick sehr aus der Zeit gefallen scheint, im zweiten, genaueren Hinschauen aber, wird ein mitreißendes Stück Theater draus.“ (Michael Laages, Deutschlandfunk Kultur, Kultur heute, 3. Oktober 2022)

„Das ist immer dann schön, wenn das Ensemble die psychologischen Tiefen auslotet, die unter der Last des Krieges hervorbrechen. Tief dringt er in die Körper ein, wenn Viktors Frau Ljudmila (Fania Sorel) immer wieder strauchelt, einknickt, taumelt; er zerreißt die Menschen, wie Ljudmilas Schwester Genia Schaposchnikowa (Karin Enzler), die den glühenden Kommunisten Krymov wegen seiner Gefühllosigkeit verließ und mit Major Nowikow (beide von Robert Kuchenbuch gespielt) ein Verhältnis anfängt, um schließlich doch zu dem derweil inhaftierten Krymov zurückzukehren.“ (Andreas Schnell, nachtkritik, 2. Oktober 2022)

„Was ist das nun? Zum Tanzen gebrachte Totalitarismustheorie? […] Klar darf Theater Fragen aufwerfen, ohne Antworten mitzuliefern. Wahrscheinlich muss es das gelegentlich sogar. Nur ist gerade diese Frage weder neu, noch mangelt es unserer ach so postideologischen Gesellschaft an so entschlossenen wie falschen Antworten. Daran macht dieser Abend am Goetheplatz nichts besser oder verständlicher. Der ist ja einfach nur spitzenmäßiges Theater.“ (Jan-Paul Koopmann, Kreiszeitung, 12. Oktober 2022)

Mehr Informationen zu Leben und Schicksal gibt es hier.