Schauspiel

acting is re-acting #1: "the last christmas"

„Arbeit ist der Zweck, Produktion das Mittel“, schreibt Kai van Eikels über die Funktionsweise gegenwärtiger Theaterbetriebe: Was produziert wird, ist nicht zuletzt Effekt eines der Produktion zugrunde liegenden Systems von Beschäftigungsverhältnissen. Das bedeutet beispielsweise, dass Regisseur*innen, Dramaturg*innen, Maler*innen und Ankleider*innen gemeinsam an der Umsetzung eines Stücks arbeiten. acting is re-acting will diese Dynamik der Betriebsamkeit nutzen, um ästhetische Werkzeuge zu entwickeln, die uns möglicherweise auch im „Leben“ etwas bringen können: Wie können wir Abhängigkeit als Handlungsspielraum umdeuten? Inwiefern liegt im Agieren, gelesen als Re-Agieren auf eine Umwelt, ein utopisches Potenzial geteilter Autor*innenschaft?

acting is re-acting #1 ist der erste Teil von Nora Strömers künstlerischer Forschung am Stadttheater: „Genau einen Monat nach Weihnachten (dem Fest der Liebe) und zwei Monate nach der Premiere von „Die Rote Zora und ihre Bande“ (dem Familienstück), also nach wahrscheinlich 27 bis dahin gespielten Vorstellungen, werfe ich (die Regieassistentin) einen Blick auf den zugehörigen Proben- und Aufführungsbetrieb. Effekt meiner Beschäftigung ist ein Off-Weihnachtsmärchen, in dem es entweder A) um das Theater als Ort des zyklischen Vergehens und Wieder-Herstellens oder B) um das Requisit als Modell intermaterieller Freund*innenschaft gehen wird. Das heißt zum Beispiel: Zwei Weihnachtsmänner (Erst- und Zweitbesetzung), eine Doppelvorstellung, eine pantomimische Geschenkübergabe, ein fehlendes Redner*innenpult. All I want for Christmas is you – the Publikum.“