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Musiktheater

Theater am Goetheplatz (Foyer)

Ensemble_Solo: Bass²

Taras Shtonda und Bruno Vargas singen Lieder, Arien und Duette von Oper bis Tango

„[…] ja daß man, um jenes politische Problem in der Erfahrung zu lösen, durch das ästhetische den Weg nehmen muß, weil es die Schönheit ist, durch welche man zu der Freiheit wandert.“ (Friedrich Schiller) – Zwei Bässe, ein Klavier, viele Töne: Der Ukrainer Taras Shtonda trifft auf den Chilenen Bruno Vargas und zusammen mit der russischen Pianistin Ekaterina Kausch widmen sie sich Liedern von Schubert und Schumann, argentinischen Tangoliedern, ukrainischen Volksmelodien und Arien und Duetten von Händel über Mozart bis Rossini und Wagner.
„Vorüber! Ach Vorüber! Geh, wilder Knochenmann!“, schreit ein Mädchen, von Todesangst gequält, in einem Gedicht von Matthias Claudius. „Bin Freund und komme nicht zu strafen, […] sollst sanft in meinen Armen schlafen!“, erwidert der Tod. 1817 setzte Franz Schubert diese Worte in Musik und schuf damit nicht nur eines der wohl eindrücklichsten Lieder überhaupt, sondern spiegelte auch den Geist der Zeit wider. So ist die Vergänglichkeit alles Iridischen, die „Vanitas“, wohl eines der zentralen Themen in der abendländischen Dichtung. Neben Franz Schubert war es Robert Schumann, ein außerordentlich belesener und selbst literarisch begabter Künstler, der sich dem Komponieren von Liedern widmete und dadurch die privat wie politisch empfundene Machtlosigkeit und Ohnmacht durch kulturelle Aktivitäten zu kompensieren versuchte. Diese Kunstlieder erfahren angesichts von Krieg und Krisen eine neue politische wie emotionale Dimension und Zuspitzung. Doch neben ernsten Tönen schlagen die Sänger auch heitere an und erinnern uns mit Tangoklängen und Buffo Oper daran, dass es auch immer ein Licht am Ende des Dunklen gibt und dass die Musik es vermag, über schlechte Zeiten hinwegzuhelfen. Zumindest für den Moment.
Das Konzertprogramm von Taras Shtonda, der gerade außerdem als Großinquisitor in „Don Carlo“ auf der Bühne des Bremer Theaters zu erleben ist, und Bruno Vargas, Mitglied im Opernchor, ist eine zutiefst persönliche Zusammenstellung von Liedern, Arien und Duetten, die Einblicke gibt in ihr Leben als Musiker im Spannungsfeld von Politik und Poesie.

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