Schauspiel

Theater am Goetheplatz (Foyer)

OIKOS: Welt&Wirtschaft #9: Das Fleisch

Mit Dr. Maria Mast und Dr. Lisa Pörtner
Moderation: Jonas Daldrup
Podium in Kooperation mit der Heinrich Böll-Stiftung Bremen
Eintritt frei!

Umfragen zeigen, dass sich junge Menschen doppelt so häufig vegetarisch und vegan ernähren wie der Durchschnitt der Bevölkerung. Drei Viertel der jungen Menschen lehnen die heutige Fleischproduktion ab. Und trotzdem: Durchschnittlich essen Menschen in Deutschland jede Woche über 1 Kilogramm Fleisch pro Person. Und der Fleischkonsum global steigt weiter an.
Was wir essen, beeinflusst das Leben und Sterben auf dem gesamten Planeten, weit über die Zustände in den Mast- und Schlachtbetrieben hinaus. Der Fleischatlas 2021 der Heinrich Böll-Stiftung fasst zusammen: „Der weltweite Fleischkonsum hat sich in den vergangenen 20 Jahren mehr als verdoppelt. Ohne Kurswechsel wächst die Fleischproduktion bis zum Jahr 2029 noch einmal um 40 Millionen Tonnen auf dann mehr als 360 Millionen Tonnen Fleisch pro Jahr. Die Folgen kann man sich kaum vorstellen, weil bereits jetzt die ökologischen Grenzen unseres Planeten überschritten werden und die Klima- und Biodiversitätskrise für viele Menschen weltweit dramatische Auswirkungen hat.“
Dr. Maria Mast, Redakteurin im Ressort Wissen von ZEIT ONLINE, hat in Kooperation mit dem Pulitzer Center (The Rainforest Journalism Fund) in Brasilien recherchiert. Von dort landen jedes Jahr 2,5 Millionen Tonnen Soja in Deutschland – als Tierfutter. Für den Anbau wird Regenwald abgeholzt, mindestens 20 Prozent davon auf illegal entwaldeten Flächen. In ihrer ZEIT-Reportage und im Podcast „Warum der Regenwald fürs deutsche Schnitzel brennt“ hat Maria Mast die Hintergründe erklärt und was die Abholzung des Regenwaldes mit meinem Einkauf im Supermarkt zu tun hat. In der Reihe OIKOS berichtet sie von ihren Recherchen und spricht mit Dr. Lisa Pörtner, Internistin und Ernährungsmedizinerin, wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Charité und am Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung und u.a. bei der Deutschen Allianz Klimawandel und Gesundheit (KLUG). Wie genau hängen Fleischkonsum und „Global Health“ zusammen?
Es moderiert Jonas Daldrup vom denkhaus Bremen.

Der gleichzeitige Livestream wird über www.boell-bremen.de aufrufbar sein.

OIKOS: Welt & Wirtschaft ist eine Gesprächsreihe in Kooperation von Heinrich Böll-Stiftung Bremen und Theater Bremen über den sozial-ökologischen Umbau der Wirtschaft. Die Veranstaltungsreihe stellt die Frage nach dem grundlegenden Verhältnis von Ökologie und Ökonomie: Wie kann nachhaltiges, klimagerechtes Wirtschaften der substanziellen Gefährdung von Meeren, Wäldern und der Artenvielfalt entgegenwirken? Die Veranstaltung am 14. September 2022 zum Thema Fleisch findet bereits um 18 Uhr statt, vor der Vorstellung der „Heiligen Johanna der Schlachthöfe“.
Die OIKOS-Reihe endet am 27. Oktober mit einem Streitgespräch zwischen Ralf Fücks und Ulrike Herrmann zum Thema „Wachstum und Wohlstand“.