Schauspiel

noon / Foyer Kleines Haus

Ostopie #3: Fight for your rights – Feminismen in Osteuropa

Mit: Agnieszka Balcerzak (LMU München), Tetiana Goncharuk (Kyiv), Masha Rubina (Razam - Bremen) und Josephine Assmus (Junge DGO Bremen)
Podium in Kooperation mit Junge DGO Bremen und Heinrich Böll-Stiftung Bremen
Eintritt frei!

Ein feministischer Fokus auf die Proteste in Ost(mittel)europa ist in doppelter Hinsicht erhellend. Denn: Wie Gesellschaft und Politik mit Frauen, LGBTQIA*-Personen und marginalisierten Gruppen umgehen, ist ein deutlicher Indikator für den Zustand eines Landes.
Die Rechte genau dieser Gruppen sind oft die ersten, die von autoritären Regimen und rechtpopulistischen Regierungen eingeschränkt werden. Und umgekehrt gilt: Im Kampf für gemeinsame Rechte und ein demokratisches Zusammenleben setzen feministische Akteur:innen immer wieder bedeutende Kräfte frei. Die Bilder feministischer Proteste aus den USA, Iran, Belarus oder Polen gingen um die Welt. Es sind nur einige Beispiele für wiederkehrenden feministischen Widerstand, der die gesamte Gesellschaft erfasst und dynamisiert.
In der OSTOPIE #3 zoomen wir hinein in die Region Ost(mittel)europa: Welche Rolle spielen feministische Bewegungen dort für Politik und Gesellschaft? In Belarus waren Frauen das Gesicht der Proteste nach den gefälschten Präsidentschaftswahlen 2020. Seit 2016 füllen sich die Straßen polnischer Städte immer wieder mit Demonstrierenden, die im Rahmen des Strajk Kobiet (Frauenstreik) gegen das nahezu vollständige Verbot von Abtreibungen protestieren.
Auch in der Ukraine entwickelte sich seit dem Euromaidan eine kreative Protestkultur. Welche Schwerpunkte setzen feministische Proteste? Wie steht es um die Solidarität zwischen verschiedenen Gruppen? Welche Konflikte treiben den Protest und wie übersetzen sie sich in politisches und gesellschaftliches Handeln?
Darüber diskutieren wir mit der Protestforscherin Agnieszka Balcerzak aus München, der Menschenrechtsexpertin und Journalistin Tetiana Goncharuk aus Kyiv und der Minsker Aktivistin und Masha Rubina. Als Aktivist:innen und Forschende kennen sie die feministischen Bewegungen und Proteste in Polen, Belarus und der Ukraine aus eigener Erfahrung und Anschauung. Die Moderation übernimmt die Politikwissenschaftlerin Josephine Assmus von der Universität Bremen, die sich in der Jungen DGO Bremen engagiert.
Die Veranstaltung ist Teil der Veranstaltungsreihe „OSTOPIE“, die wir gemeinsame mit der Jungen DGO Bremen (Deutsche Gesellschaft für Osteuropakunde) und dem Theater Bremen veranstalten. Sie fokussiert sich ebenso auf „Orte“ (Topoi) des Ostens wie auf Gesellschaftsordnungen – historischen, aktuellen und visionären. Und sie lädt dazu ein, den eigenen Blick auf diese Region zu hinterfragen: Welche Stereotype prägen unser Bild des ehemals sozialistischen Europas? Was können wir von Osteuropa lernen?
Die OSTOPIE-Reihe besteht aus klassischen Vorträgen, Podiumsdiskussionen und Lesungen, nutzt aber auch Formate wie Quiz, Workshop und Science Slam. Und: Sie nährt nicht nur den Geist, sondern auch den Magen. Künstler und Regieassistent Viktor Lamert bereitet Essen zu: Borschtsch oder Борщ, Soljanka oder Солянка ...