Special

Theater am Goetheplatz

Theater Bremen Konzert #20: Chilly Gonzales & Das Kaiser Quartett

Er kommt tatsächlich! Ein Jahr hat es gedauert, nach langen Bemühungen konnten wir Musical-Genius Chilly Gonzales zusammen mit dem Kaiser Quartett endlich für sein erstes Bremen-Konzert ins Theater am Goetheplatz holen. Was auch immer der selbsternannte „beste Entertainer der Welt“ anpackt, scheint ihm zu glücken, zuletzt sein zweites Solo-Piano-Album und die Zusammenarbeit mit Daft Punk. Regelmäßig herrscht Ausnahmezustand, wenn der Weltrekordklavierspieler, der nebenbei auch schonmal mal den Sound für Apples iPad lieferte, in die Tasten greift.
Bis zur Vollendung der jüngsten Platte „Solo Piano II“ hat das selbst ernannte musikalische Genie eine weite musikalische Reise hinter sich gebracht: Er saß für andere Künstler hinterm Mischpult (Jamie Lidell, Feist, Jane Birkin. Mocky, Katerine) und produzierte mehrere Alben, die für den Grammy nominiert wurden; seine Hände sind die von Serge Gainsbourg in Joann Sfars Film über den französischen Chansonnier. Mit seinen eigenen Platten und Auftritten erhielt er große Anerkennung als genreübergreifender Künstler und begnadeter Pianist. Gleichzeitig wurde Chilly der „go-to-guy“: Drake, Feist, Daft Punk und der verstorbene Steve Jobs, sie alle haben ihn um Piano-Kompositionen gebeten. Mit seinen Solo-Werken trat er 2007 auch auf dem Glenn-Gould-Festival in Berlin auf, um danach mit dem kanadischen Rapper SoCalled zusammenzuarbeiten. Gonzales ist garantiert eine der schillerndsten Figuren der Szene und immer gut für musikalische Rundumschläge und durchgeknallte Ideen. Nach „The Unspeakable Chilly Gonzales“, einer Rap-Platte im Gonzales-Piano-Talk-Style – mit Orchesterbegleitung heißt es nun: „Shut up and play the piano.“