Spielplanvorstellung 2025/2026

Der neue Spielplan: 28 Premieren, darunter zwei Uraufführungen im Schauspiel, eine Jubiläumsgala, eine Stadtrundfahrt und vieles mehr. Außerdem: Leitungsteam bis Sommer 2027 bestätigt.

Die Vorsitzende des Aufsichtsrates des Theater Bremen, Kulturstaatsrätin Carmen Emigholz bestätigt die Interimslösung bis Sommer 2027 durch ein Leitungsteam aus Spartenleitungen und Künstlerischem Betriebsdirektor / Neue Spielzeit vorgestellt: 28 Premieren in vier Sparten / Mit Barbora Horáková und Anna Weber neue Regiehandschriften im Musiktheater, Premieren vielgestaltig zwischen der Operette „Sissy“ und Brittens „War Requiem“ / Zwei Uraufführungen im Schauspiel, darunter ein Fußballstück über Mesut Özil / Hausregisseurin Alize Zandwijk bringt Dea Lohers „Frau Yamamoto ist noch da“ auf die Bühne, Armin Petras inszeniert „Krieg und Frieden“ im Theater am Goetheplatz  / Tanz mit drei Neuproduktionen und auf Tour / Junges Theater mit sechs Inszenierungen in Moks und Junge Akteur:innen

Das Theater Bremen lud heute zur Vorstellung des neuen Spielplans für die Saison 2025/2026 auf die Probebühne Kresnik ein. Auf dem Spielplan stehen 28 Premieren, darunter zwei Uraufführungen im Schauspiel, eine Jubiläumsgala, eine Stadtrundfahrt und eine Operette, drei Neuproduktionen im Tanz und sechs Premieren im Jungen Theater.  

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Die Produktionsübersicht der vier Sparten finden Sie hier online.

Zu Beginn der Pressekonferenz bestätigte die Vorsitzende des Aufsichtsrates des Theater Bremen, Kulturstaatsrätin Carmen Emigholz, die Interimslösung bis Sommer 2027, dem Ende der Intendanz des im Januar verstorbenen Generalintendanten Michael Börgerding, durch ein Leitungsteam aus Spartenleitungen, Künstlerischem Betriebsdirektor und der Kaufmännischen Geschäftsführerin Swantje Markus: „Damit drückt sich auch die große Wertschätzung des Aufsichtsrats aus, für das, was dieses Haus, das jetzt viele Rückschläge hinnehmen musste, geleistet hat. Wir sind in einer der erfolgreichsten Spielzeiten, die das Theater in den vergangenen dreißig Jahren gehabt hat: Im Kerngeschäft verzeichnen wir bis zum Ende der Spielzeit jetzt etwa 178.000 Besucher. Das alles zeigt die sehr hohe Akzeptanz des Hauses. Dabei hat das Interimsteam bewiesen, dass es das Haus gut führt und das Publikum positiv anspricht. Das ist eine herausragende Leistung des Teams“, so Kulturstaatsrätin Carmen Emigholz. „Ich habe mit meinen Kollegen aus dem Aufsichtsrat deswegen besprochen, dass das Team bis zum Ende der Intendanzzeit von Michael Börgerding verlängert wird. Das, was geleistet worden ist, ist ein eindrucksvoller Beweis und die Bestätigung der Leitung ist die einzig richtige Konsequenz daraus.“

Zum Ende der laufenden Spielzeit wird Brigitte Heusinger, die derzeit leitende Dramaturgin im Musiktheater, in den Ruhestand gehen und damit aus dem Leitungsteam ausscheiden. Zur Spielzeit 25/26 gehören damit der leitende Regisseur im Musiktheater Frank Hilbrich, der leitende Dramaturg im Schauspiel Stefan Bläske, die Leiterin des Jungen Theaters Rebecca Hohmann, die beiden Leiter:innen der Tanzsparte Alexandra Morales und Gregor Runge sowie der Künstlerische Betriebsdirektor Martin Wiebcke zu dem Team, das gemeinsam mit der Kaufmännischen Geschäftsführerin Swantje Markus das Theater Bremen leitet.

Das Musiktheater startet mit Puccini in die neue Spielzeit. Ulrike Schwab, die am Theater Bremen mit ihren Inszenierungen von „Il Pagliacci“ und „Salome“ in den vergangenen Spielzeiten die Kritik begeisterte, bringt „Madama Butterfly“ auf die Bühne im Theater am Goetheplatz. Die Musikalische Leitung übernimmt Sasha Yankevych, Premiere ist am 14. September 2025. Einen guten Monat später gibt Regisseurin Barbora Horáková ihr Debüt in Bremen: Prokofjews „Der feurige Engel“ feiert am 26. Oktober Premiere, am Pult der Bremer Philharmoniker steht Musikdirektor Stefan Klingele. Frank Hilbrich inszeniert, ebenfalls mit Klingele als Musikalischer Leitung, Fritz Kreislers Operette „Sissy“ rechtzeitig zum Winterbeginn, Premiere am 30. November 2025 im Theater am Goetheplatz. Am Valentinstag, dem 14. Februar 2026, kommt dann Rossinis komische Oper „Die Reise nach Reims“ in der Musikalischen Leitung von Sasha Yankevych und der Regie von Anna Weber auf die Bühne. Weber inszeniert dabei ebenfalls zum ersten Mal in Bremen. Mit „Dido and Aeneas / Erwartung“ nähern sich Yu Sugimoto und Kristina Franz der Musik Purcell und Schönberg. Premiere ist am 28. März 2026 im Kleinen Haus. Nur einen Tag später feiert der Leitende Regisseur im Musiktheater, Frank Hilbrich, mit Benjamin Brittens „War Requiem“ Premiere im Theater am Goetheplatz, Stefan Klingele dirigiert. Den Abschluss der Spielzeit macht Regisseur Marco Štorman mit Mozarts „Zauberflöte“. Unter der Musikalischen Leitung von Sasha Yankevych kommt sie am 23. Mai 2026 wieder ins Theater am Goetheplatz.

Im Schauspiel stehen neben zwei Uraufführungen vor allem große Geschichten auf dem Spielplan. Alize Zandwijk bringt Dea Lohers „Frau Yamamoto ist noch da“ auf die Bühne im Theater am Goetheplatz, Premiere ist am 28. September 2025. Ihre zweite Arbeit, ebenfalls im Theater am Goetheplatz, ist Shakespeares „Hamlet“: Freuen Sie sich auf Zandwijks große Theaterbilder und -emotionen zum Spiel im Spiel, zur Macht des Theaters und zum Abgrund des Zögerns ab dem 30. April 2026. Armin Petras bringt ebenfalls einen großen Stoff auf die Bühne, er inszeniert und schreibt auch die Fassung von Tolstois „Krieg und Frieden“. Premiere ist am 7. März 2026 im Theater am Goetheplatz. Das diesjährige Familienstück inszeniert Nina Mattenklotz, die in Bremen für alle Menschen ab 6 Jahren in der vorletzten Spielzeit bereits „Emil und die Detektive“ erfolgreich auf die Bühne brachte. Jetzt widmet sie sich Michael Endes großem Roman „Die unendliche Geschichte“, Premiere wird am 9. November 2025 im Theater am Goetheplatz gefeiert. Ein anderer Schwerpunkt sind Geschichten mit Bremen-Bezug. Den Spielzeitauftakt im August macht Schorsch Kamerun: Vor 75 Jahren wurde das Theater am Goetheplatz als Spielstätte des Bremer Theaters nach dem Zweiten Weltkrieg wiedereröffnet. Und Kamerun lädt zu einer musiktheatralen und begehbaren Jubiläumsgala ein: „The Beat goes on“ feiert am 24. August 2025 Premiere. Ebenfalls um ein Stück Stadtgeschichte geht es bei der Produktion, mit der Aram Tafreshian sein Regiedebüt in Bremen gibt: Er inszeniert im Kleinen Haus die Uraufführung von Akın Emanuel Şipals „Der Zauberer von Öz – Eine Fußballtragödie“ – ein Abend über Mesut Özil, der vor einigen Jahren bei Werder Bremen spielte. Premiere ist am 16. Oktober 2025. Auch die zweite Uraufführung hat Bremen-Bezug. In „Raub. Verladene Erinnerungen“ fragt Regisseurin Melina Spieker, wie aus dem Unrechtssystem der NS-Diktatur Profit geschlagen wurde: In Bremen spielte die Hafen- und Transportwirtschaft eine zentrale Rolle beim Transport von geraubtem jüdischen Eigentum, unter anderem im Weserstadion wurden Betten, Decken und andere persönliche Gegenstände versteigert. Premiere ist am 6. März 2026 im Kleinen Haus. Musikalisch wird es im Frühling. Die Sängerin Nihan Devecioğlu lädt wieder zu einem Liederabend ins Kleine Haus: Mit „Anadolu“ geht sie am 24. April 2026 gemeinsam mit Schauspielerinnen auf eine Reise durch die Lebendigkeit Anatoliens, auf den Spuren von weiblichen Erfahrungen und Geschichten, die in Bremen fortleben. Und zu guter Letzt, tatsächlich auch am Spielzeitende, lädt Urbanscreen zu einer Stadtrundfahrt ein, die fragt, wie unsere Städte im Zeitalter des Klimawandels grüner, gesünder, lebenswerter werden können: „Die Trasse. Eine Erfahrung“ im Juni 2026. Die Verführbarkeit der Menschen angesichts des Erstarkens der rechten Kräfte, schaut sich die Regisseurin Caroline Anne Kapp an. Sie bringt die Novelle von Thomas Mann „Mario und der Zauberer“ ins Kleine Haus, Premiere am 17. Januar 2026. Und im Sommer auf dem Goetheplatz laden Monika Gintersdorfer und La Fleur zu einer Outdoor Tanz- und Theaterperformance ein. „Josephine Baker“ hat am 12. Juni 2026 Premiere auf dem Goetheplatz, eine Koproduktion mit dem Theater Freiburg.

Der Tanz beschäftigt sich in dieser Spielzeit mit Fragen rund um Körper, Macht und Freiheit. Gleich die erste Produktion, die gemeinsam mit dem Choreografen Josep Caballero García und Gästen des Ensembles von tanzbar_bremen entsteht, geht diesem Thema nach. Sie bildet den Abschluss der dreijährigen Kooperation im „pik – Programm für inklusive Kunstpraxis“ der Kulturstiftung des Bundes. Premiere ist am 21. November 2025 im Kleinen Haus. Biografische Fragen spielen hier ebenso eine Rolle wie in den Arbeiten von Theater Bremen-Hauschoreograf Samir Akika, der gemeinsam mit den Unusual Symptoms das Geheime zum Vertrauten machen möchte. Ihre neue Arbeit ist ab dem 20. Februar 2026 im Kleinen Haus zu sehen. Den Abschluss macht am 29. Mai 2026 die ungarische Choreografin Adrienn Hód, die für eine dritte gemeinsame Produktion mit dem Bremer Ensemble zurückkommt. In ihrer künstlerischen Arbeit bildet das Hinterfragen stereotyper Vorstellungen von Körpern und der sie umgebenden Systeme seit zwanzig Jahren den Kern. Dazu werden die Unusual Symptoms auch in der kommenden Spielzeit ihre nationale und internationale Gastspieltätigkeit fortsetzen.

Insgesamt sechs Premieren gibt es im Jungen Theater Bremen, vier davon im Moks, zwei bei den Jungen Akteur:innen. Die bringen im Januar in der Regie von Nathalie Forstman und Simon Zigah mit Jugendlichen eine Stückentwicklung über Verbundenheit raus: „Hopecore“ für alle ab 14 Jahren feiert am 16. Januar im Brauhaus Premiere. Len Ghandour fragt mit einem jungen Ensemble bei „Die jüngste Tochter“ nach dem Roman von Fatima Daas im Frühling danach, wer wir sind zwischen unseren Kulturen, zwischen unseren Identitäten. „Die jüngste Tochter“ ist ab dem 18. April im Brauhauskeller zu sehen, ab 14 Jahren. Im Moks macht „Buddeln“ von Clara Leinemann den Spielzeitauftakt mit einer Premiere am 12. September 2025. Nathalie Forstman führt Regie bei dem Stück für alle ab 8 Jahren, das poetisch und einfühlsam von umfassender Traurigkeit erzählt und Hoffnung darauf macht, dass man gemeinsam einen guten Umgang mit einer Depression finden kann. Mit Freude gegen die Scham gehen Emily Masch und Saskia Scheffel vor: In „Läuft bei mir“ nach „Rot ist doch schön“ von Lucia Zamolo, untersuchen die Regisseurinnen gemeinsam mit dem Ensemble, warum man über Menstruation eigentlich nicht spricht. Premiere am 22. November 2025 im Brauhauskeller, ab 10 Jahren. Mit „Let’s play: Johanna“ entwickelt Juli Mahid Carly eine poppige Klassikerbefragung von Schillers „Die Jungfrau von Orleans“ aus queerer und postmigrantischer Perspektive, in der sich Humor und Tiefgang die Hand reichen sollen. Premiere für alle Menschen ab 14 Jahren am 27. Februar 2026 im Brauhaus. Zum Ende der Spielzeit wird es dann wieder poetisch: In „Mondeis“ nach Motiven des gleichnamigen Bilderbuchs von Baek Hee Na schmilzt der Mond. Und nur Oma Holle bekommt das mit. Regisseurin Yeşim Nela Keim Schaub erkundet unser Verhältnis zu Licht und Dunkelheit, Hitze und Kälte und der Verteilung von Ressourcen. Premiere für alle Menschen ab 6 Jahren wird am 9. Mai 2026 im Brauhaus gefeiert.

 

Veröffentlicht am 24. April 2025.