Was bewegt dich am 8. März: Katharina Mild

Am Feministischen Kampftag lädt das Theater Bremen zum Speed-Dating zur Frage „Was bewegt dich am 8. März?“ ein. Journalistin und Organisatorin der Lesereihe OUT LOUD Katharina Mild (she/her) ist dabei.

Was bewegt dich am 8. März?

So oft heißt es, Frauen könnten heute ALLES erreichen – doch tatsächlich werden sie noch immer strukturell benachteiligt: Sie leisten immer noch den Großteil der Carearbeit, verdienen im Durschnitt weniger und kommen seltener in Führungspositionen. Sie sind häufiger Opfer von Gewalt, sie sind Sexismus ausgesetzt und werden auch in der Gesundheitsversorgung benachteiligt. Und solange es Diskriminierung und Benachteiligung gibt, muss man meiner Meinung nach auch dagegen ankämpfen. Und das natürlich nicht nur in Bezug auf Benachteiligung wegen des Geschlechts, sondern auch aufgrund von Herkunft, Klasse, Hautfarbe, Alter, Behinderung, Religion und sexueller Orientierung. Lasst uns gemeinsam mit vielen laut sein gegen alle Ungerechtigkeiten auf dieser Welt!

Welche Rolle spielt dein Frausein/ dein FLINTA*sein/ dein Feminist:insein in deinem Berufsalltag?

Im Beruf ist es mir wichtig, FLINTA* besonders zu fördern und ihnen mehr Sichtbarkeit zu verschaffen, denn durch die strukturelle Benachteiligung trauen sie sich häufig weniger zu, sind im öffentlichen Raum weniger präsent und unterliegen oft Stigmatisierungen. In meiner feministischen Lesereihe OUT LOUD im Kulturzentrum Lagerhaus lade ich deshalb auch ausschließlich FLINTA*-Autor*innen ein, um ihnen eine Bühne mehr in dieser Stadt zu geben. Denn gerade im Bereich Sachbuch sind FLINTA* noch immer unterrepräsentiert.

In welchen Bereichen wünschst du dir konkrete Veränderungen?

Ganz allgemein wünsche ich mir für diese Welt weniger Menschenhass und mehr Solidarität und Verständnis füreinander. Und ganz konkret, dass alle Männer in ihrem jeweiligen Umfeld 50 % der Carearbeit übernehmen, dass Vereinbarkeit von Familie und Beruf endlich zum Standard wird und dass alle ein Leben führen können, in dem sie sich auch gesellschaftlich engagieren und beteiligen können.

 

 

Veröffentlicht am 7. März 2024