Junges.Theaterbremen
Brauhauskeller
Patricks Trick
9+
von Kristo Šagor
Regie: Nathalie Forstman
Eine Moks-Produktion
„Ein kühnes Beginnen ist halbes Gewinnen.“ (Heinrich Heine) — Patrick ist elf Jahre alt und Einzelkind. Als er zufällig ein Gespräch seiner Eltern mithört, erfährt er, dass sie noch ein Kind bekommen. Einen Bruder hätte Patrick schon gern, aber eigentlich einen älteren, kein Baby. Erst nach und nach findet er heraus, dass mit seinem Bruder irgendetwas nicht stimmen wird. „Vielleicht wird er niemals lernen, richtig zu sprechen“, flüstern seine Eltern und sind ratlos, ob sie das Kind bekommen möchten oder nicht. Da seine Eltern das Thema offenbar mit ihm nicht besprechen wollen, sucht Patrick mutig und voller Optimismus Menschen aus seinem Umfeld auf, die ihm bisher eher Angst machten, von denen er sich aber praktischen Rat im Umgang mit dieser für ihn diffusen Situation erhofft. Der Autor Kristo Šagor greift mit seinem Stück das Tabuthema „Behinderung“ auf und reflektiert die Perspektive von Kindern und deren drängende Fragen, die oftmals wenig Beachtung finden. Humorvoll und leicht im Ton schafft er es dabei, Klischees und Verunsicherungen zu thematisieren, die oftmals Alltag in der Begegnung mit Behinderungen sind.
Dauer: ca 1 Stunde, keine Pause
Hier können Sie sich die Materialmappe zum Stück herunterladen.
- mit: Christoph Vetter
Benjamin Nowitzky
Regie Nathalie Forstman
Ausstattung Iris Holstein
Musik Thorsten zum Felde
Licht Tim Schulten
Dramaturgie Sabrina Bohl
-
- „[…] diese pfiffige Inszenierung fängt mit ihren beiden herzensguten Darstellern das Thema insgesamt klug und launig ein. Das Ganze geschieht auf einer Weise, der Besucher ab neun Jahren, wie zur Premiere geschehen, begeistert folgen können.“
Sven Garbade, Weser Kuier, 21.11.2016
„Und so entwickelt sich eine vergnügliche Stations-Reise, bei der Patrick seine Freunde abklappert und sich mit deren quecksilbrigen Temperamenten herumärgern muss. Dies ist ausgesprochen lustig anzusehen, denn diese Buddys werden allesamt vom wandlungsfähigen Benjamin Nowitzky gespielt, der sich mit manchmal spöttischer Freude über die Áffekte aktueller Jugendkultur hermacht.“
Sven Garbade, Weser Kuier, 21.11.2016
„Auch die fluoreszierenden Lichter (von Tim Schulten), die bonbonbunten Bälle, die später durch Röhren kullern ( von Ausstatterin Iris Holstein) sowie die atmosphörischen Klänge (vom Musiker Thorsten zum Felde) schaffen eine Wohnlichkeit, die eine ideale Grundlage für inhaltliche Anteilnahme bildet.“
Sven Garbade, Weser Kuier, 21.11.2016
„Nathalie Forstman hat diese Vorlage für das Moks-Theater im intimen Brauhauskeller in einem Bühnenbild (Iris Holstein) zwischen angedeutetem Bällebad und Was-passiert-dann-Laboratorium mit viel Tempo und Witz inszeniert, dass man sich am Ende fragen mag, was das bitte – wie angekündigt – mit Inklusion zu tun hat. Um im nächsten Moment zu verstehen, dass man sich vielleicht die Frage immer falsch gestellt hat.“
Rolf Stein, Kreiszeitung, 22.11.2016
„Wobei Christoph Vetter den Patrick mit so einer Offenheit spielt, die an den wechselnden Verschrobenheiten seiner Mitmenschen funken schlägt.“
Rolf Stein; Kreiszeitung, 22.11.2016
„Zauberhaft. Das Stück ist einfach zauberhaft, todkomisch, tiefernst, und sehr poetisch.“
Benno Schirrmeister, taz, 26.11.2016
„Das langweilt Teens nicht, das kann Kinder ab 9 Jahren begeistern. Und Erwachsene ebenso. Wenigstens in der Version, die vergangenen Samstag am Moks, auf der Brauhauskeller Bühne in der Regie von Nathalie Forstman Premiere hatte: Dank ihrer Personenführung gelingt es, dass Christoph Vetter und Benjamin Nowitzky den großen, als imaginäres Zwiegespräch gefassten, inneren Monolog, aus dem dieses Drama besteht, im Raum lebendig werden zu lassen.“
Benno Schirrmeister, taz, 26.11.2016
„Vetter tritt in der Titelrolle wohltuend unaffektiert als leicht verlegener, aber manchmal auch kesser Elfjähriger auf. Und in einem herrlich mausgrauen Frottee-Einteiler, der zugleich als Strampelanzug, Halbstarkenhoodie und Damenkostüm dient, verleiht Nowitzky allen Menschen, auf herausragende WeisePersönlichkeit.“
Benno Schirrmeister, taz, 26.11.2016