Junges.Theaterbremen

Brauhauskeller

Prinz*essin

ab 14 Jahren
von Katharina Bill und Ensemble
Regie: Katharina Bill
Eine Junge Akteur:innen-Produktion

Dünne Prinz*essinnen mit goldenen Haaren liegen auf schneeweißen Betten, beißen in vergiftete Äpfel, trällern mit Vögeln Duette. Sie küssen, heiraten, putzen, töten, langweilen sich. Die Hauptsache ist, sie sind immer gut gelaunt und vor allem normschön. Mit Vehemenz hat sich dieses gewaltvolle Bild einer Prinz*essin auf unsere Netzhäute gebrannt und treibt seitdem in den Untiefen unserer Verhaltensweisen und Sehnsüchte sein Unwesen. Sieben junge Akteur:innen graben und erzählen aus den Tunneln unter der Oberfläche von den Visionen anderer Bilder, einer anderen Welt.

  • Kim Brethauer, Rieke Janßen, Sofia Kloos, Lilli Maneval, Viviannè Rempinski, Sona Scherthan, Pia Wohltmann

    Regie Katharina Bill
    Bühne und Kostüme Sibylle Müngersdorf
    Licht Willy Klose
    Musik Thorsten zum Felde
    Dramaturgie Canan Venzky
    Regieassistenz Annik Ahrens
    Ausstattungsassistenz Josefine Freitag
  • „Mich hat das Stück emotional sehr berührt. Die sieben jungen Darstellenden auf der Bühne bringen die Herausforderungen in ihrer Welt überzeugend auf den Punkt. Das sind Themen und auch Ängste, die ich selbst aus meiner Jugend kenne und von denen ich weiß, dass sie sich nicht so leicht bewältigen lassen. Es geht übrigens nicht ausschließlich um Prinzessinnen, auch der Prinz, der den Drachen erschlägt, wird aufgegriffen. Es hat mir sehr gefallen, dass die Themen Sexismus, Körperbilder und Carearbeit von jungen Stimmen aufgegriffen und auch klar ausgesprochen wurden.“ (Frieda Ahrens, Bremen Zwei, 7. April 2024)

    „Die Besetzung trifft bei dem Ritt durch die Zumutungen ihres Alltags stets den richtigen Ton. Der kraftvolle Synthesizer-Soundtrack von Thorsten zum Felde und das an Neonröhren erinnernde Bühnenbild von Sibylle Müngersdorf transportieren in den schlauchförmigen Brauhauskeller eine bürgerliche Kälte, die eigentlich wenig Raum für Zärtlichkeit bietet. Die Sieben auf der Bühne nehmen sich diesen Raum trotzdem, etwa wenn sie von der Solidarität einer lebenslangen Freundschaft träumen. Die Alternative zum neoliberalen Glauben an die eigene Kraft, den neuere Disney-Prinzessinnen propagieren, skizzieren sie damit recht klar: eine kollektive Sanftheit, die die Verletzlichkeit des menschlichen Daseins anerkennt und geschlechtlich aufgeladene Ungleichheit gemeinsam hinter sich lässt.“ (Tom Gath, Kreiszeitung, 11. April 2024)