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13+
Ein Tanztheaterprojekt von Tomas Bünger
Choreografie: Tomas Bünger
Eine Junge Akteure-Produktion

„Ich rannte. Ich rannte, bis meine Muskeln brannten und durch meine Venen Batteriesäure schoss. Dann rannte ich weiter.“ (Fight Club) — Höher, schneller, weiter. Das sind die Tugenden der sogenannten Leistungsgesellschaft und die des Sports. Hier wie dort versuchen wir, uns für den Überlebenskampf zu optimieren. Männer werden zu Kämpfern. Wie Batteriesäure fließen Adrenalin und Testosteron. Es wird gerannt, gerungen, gesprungen – bis zur Erschöpfung. Selbst die Lust lauert. Wir rennen Idealbildern hinterher und manchmal uns selber davon. Der Körper wird zum Panzer, um dem Bild des starken Mannes zu genügen.
Ist das wirklich so? Was wäre das Gegenbild? Mit welchen Körperbildern sind wir durch andere kulturelle Einflüsse konfrontiert und was fasziniert uns an dem Bild des Kämpfers, ob in Film, Spiel oder Realität? Ein Tanzprojekt mit jungen Männern aus unterschiedlichen Kulturen zwischen Lust und Last – Niederlagen nicht ausgeschlossen.

Dauer: 1 Stunde, keine Pause

  • mit Jona Aulepp
    Hassan Baloch, Fabius Bädecker, Harm Bremeyer, Mamadou Aliou Bah, Paul Bünger, Mustapha Danso, Stefan Kavarov, Konrad Leinhos, Cord Mekelburg, Joscha Lindhorst, Felix Schmidtmeyer, Rui Namagoa, Joop Naumann, Antonio Papazis, Hale Richter, Matti Weber

    Choreographie Tomas Bünger
    Ausstattung Silke Schumacher-Lange
    Musik Max Nübling
    Licht Joachim Grindel
    Dramaturgie Marianne Seidler
  • „Diese Szenen sind nicht choreografiert, sondern Jedem selbst überlassen. Der Zauber und die unbeschreibliche Poesie, die sich daraus entwickeln, beruhen gerade auf dem vollkommen unterschiedlichen Können der Tänzer […] Und da hat Bünger es fabelhaft verstanden, die […] leidenschaftlichen Sprünge, Purzelbäume, Radschläge […] neben den Gruppenaktivitäten so zu zeigen und zu platzieren, dass sie eine geradezu ergreifende persönliche Note erhalten […] Alles in allem: Ein ver- und bezaubernder, gesellschaftlich relevanter Theaterabend, der nicht belehren will – und es deswegen vielleicht umso mehr tut.“ Ute Schalz-Laurenze, Kreiszeitung von 22. Mai 2017

    „Dabei folgen die choreografischen Elemente einem nuancierten Soundtrack (von Max Nübling), der das beinahe obligatorische Trommelfeuer, welches fürs militärische Einpeitschen benötigt wird, immer wieder mit traumverlorenen Melodien kontrastiert. Dadurch entstehen nachdenkliche Erschöpfungsbilder wie in gefrorener Zeit. […] Die Raffinesse dieser Produktion, die am Ende überschwänglich vom Publikum gefeiert wird, liegt vielleicht weniger in ihrer inhaltlichen Innovationskraft als im geschickten Einbinden der völlig unterschiedlichen Akteure. Dass hier ein gerüttelt Maß an Authentizität im Spiel ist, und auch reale persönliche Grenzüberschreitungen geleistet werden, verleiht dem Abend seine besondere Qualität.“ Sven Garbade, Weser-Kurier vom 22. Mai 2017