Schauspiel
Kleines Haus
Meine Schwester
nach dem Roman von Bettina Flitner
„Leben wird nicht gemessen an der Zahl von Atemzügen, sondern an den Momenten, die uns den Atem nehmen.“ (Maya Angelou) – Als die Fotografin Bettina Flitner vor einigen Jahren vom Suizid ihrer Schwester erfuhr, waren die ersten Reaktionen Schock, Lähmung und Verzweiflung. Doch dann entschied sie sich fürs Erzählen. Das Ergebnis ist ein tief bewegender Text. Mit Hingabe, Witz und Traurigkeit wird die Geschichte einer innigen Geschwisterbeziehung erzählt: eine Kindheit der 1970er Jahre, die Erinnerung an die charismatischen Großeltern, ein Jahr in New York, die Ferien auf Capri, die ersten Liebesabenteuer. Und dann die Risse: die Streits der Eltern, ihre sexuelle Libertinage, die Depression der Mutter, die unerfüllbaren Berufserwartungen. Bettina Engelhardt inszeniert den autobiografischen Roman mit Schauspiel und Puppenspiel und schlägt eine Brücke zwischen dem Jetzt und der Erinnerung, zwischen Leben und Tod, zwischen Familienglück und dessen Brüchigkeit.
Koproduktion mit Theater und Philharmonie Essen.
- Fania Sorel
Puppenspiel Veronika Thieme
Regie Bettina Engelhardt
Bühne Nina Linkowski
Kostüme Bettina Engelhardt
Puppenbau Suse Wächter
Licht Norman Plathe-Narr
Musik Matti Weber
Dramaturgie Margrit Sengebusch
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- „Die 75 Minuten sind ein furios gespielter Ritt durch Erntedankfeste an der Waldorfschule, Winterurlaube in den Bergen, Besuche bei den Großeltern, Autofahrten, den Umzug nach New York. Es ist eine wohl durchdachte, oft humorvolle Mischung […]. Zum Schluss sind aus dem einen Tisch zwei Hälften geworden, die Schwestern haben sich auseinandergelebt. Eine eindeutige Erklärung, warum Sanne den Suizid wählt, liefert die Inszenierung nicht, natürlich nicht, das gibt es nur in Hollywoodkitsch.“ (Iris Hetscher, Weser-Kurier, 6. Oktober 2025)
„Mit wenigen Gesten porträtiert Sorel an dieser Tafel Großeltern, Eltern und Tante. Neben ihr spielt Veronika Thieme, sowohl als Schauspielerin wie als Puppenspielerin. Die Puppe (Suse Wächter), die Thieme führt, wirkt dabei wie ein Geist, blass und zart blickt sie stumm zurück auf das vergangene Leben, das Sorel und Thieme mit feinen Nuancen spielen.“ (Andreas Schnell, Kreiszeitung, 8. Oktober 2025)
„In ‚Meine Schwester‘ ... erscheint das Puppenspiel als beklemmende Chiffre für ein seelisches Leid, das im Suizid endet. Ausgehend vom Selbstmord ihrer Schwester Susanne streift Flitner (selbst Fotografin) mit fast filmischem Blick durch die gemeinsame Kindheit und Jugend in den 1960er und 70er Jahren im linksliberalen Bildungsbürgermilieu. Bildhaft zoomt sie einzelne Familienmitglieder, alltägliche, berührende und lustige Szenen heran ... Anders als im Buch berichten auf der Bühne beide Schwestern und spielen zugleich Momentaufnahmen ihrer Kindheit nach.“ (Natalie Bloch, Theater heute)
„Bettina Engelhard inszeniert ‚Meine Schwester‘ zwischen Tiefsinn und Leichtigkeit. Großartig gebaut, großartig verkörpert. Stille am Ende und Jubel.“ (Dagmar Schwalm, Neue Ruhr Zeitung Essen, 17. März 2025) - In der Inszenierung wird Suizid thematisiert.
Haben Sie suizidale Gedanken oder haben Sie diese bei einem Angehörigen/Bekannten festgestellt? Wenn Sie selbst oder Angehörige Hilfe benötigen, wenden Sie sich an die Telefonseelsorge unter 0800 111 0 111 oder 0800 111 0 222. Weitere Informationen und Unterstützung finden Sie auch online unter www.telefonseelsorge.de.







