Junges.Theaterbremen
Brauhaus
Endlich
Ein Projekt von Forstman / Freitag
Regie / Choreografie: Nathalie Forstman / Birgit Freitag
Eine Junge Akteure-Produktion
Leben ist ein Prozess der Veränderung, ein permanenter Vorgang der Transformation, den wir mal als sehr schnell, mal fast gar nicht wahrnehmen. Mit jeder Minute, die verstreicht, verwandeln wir uns, wir wachsen, scheitern, welken, reifen. Hört diese wundersame Metamorphose mit dem Tod auf? Dauert unser Sterben womöglich ein ganzes Leben lang? Wie und wann erleben wir Vergänglichkeit? Wie unterscheidet sich der Blick darauf bei Menschen mit viel gelebter Zeit hinter sich oder einem ganzen Leben vor sich?
Fünf Kinder und vier alte Menschen erforschen in der Begegnung zweier gegensätzlicher Lebensphasen ihre Endlichkeit, die Abschied, Anfang oder Wandel bedeuten kann.
- mit: Hannelore Erdmann
Armin Friedrich, Asavela Gabrielli, Richard Mattukat, Thea Nowotny, Volker Ohm, Luca Rettig, Dietlind Seidler, Tomte Steinhauer
Regie/Choreographie Nathalie Forstman, Birgit Freitag
Ausstattung Katharina Lackmann
Musik Thorsten zum Felde
Video Lukas Zerbst
Licht Jörg Hartenstein
Dramaturgie Rieke Oberländer
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- „[…] Bereits das schlichte Miteinander von alten und jungen Menschen auf einer Bühne wirkt hier als Theater-Vorgang hochinteressant. […] Hier […] auf dem großflächigen Tanzboden, den Katharina Lackmann vor den polar-lichternden Videoprojektionen von Lukas Herbst ausgerollt hat, scheinen Alt und Jung umstandslos auf gleichen Status gebracht. […] Eindrucksvoll ist der Beitrag eines älteren Herrn, dessen Arme zunächst wie Äste eines wachsenden Baumes emporranken, dann zum schützenden Dach werden, langsam einer Bedrückung ausgesetzt scheinen und irgendwann mit dem gesamten Körper zur Embryo-Hocke schrumpfen. […] fast jede Auseinandersetzung mit dem Tod [neigt sich] am Ende zu einer Feier des Lebens und der Lebensfreude. So auch hier, wenn ein umwerfend rührender Disco-Tanz von zwei Mädchen hingelegt wird. […] Geschickt balanciert die Regie […] die Abfolge der Elemente aus, keine Szene wirkt zu lang oder gar penetrant. Gelungen wirkt die Inszenierung auch deswegen, weil das Bemühen um ein Miteinander in situative Bilder umgesetzt wird. […] Respekt gebührt dem Projekt nicht zuletzt auch deswegen, weil besonders die älteren Darsteller mit ihrer schonungslosen Offenheit einiges riskieren – und dabei von einer sicheren Regieführung geschützt und am Ende von begeistertem Applaus des Publikums belohnt werden.“ (Sven Garbade, Weser-Kurier am 22.01.2018)
„[…] Als ein discoider Beat eingreift, kommt es zu einem der spannenden Momente von „Endlich“: Eine der vier älteren Akteure übernimmt den Impuls von zwei Jungen, entwickelt ihn weiter. Eine weitere schöne Passage kommt ohne Musik aus: Nachdem die Kinder auf einer Matratze lustvoll Sterben gespielt haben, mischt eine andere ältere Akteurin mit einer beherzten Harakiri-Pantomime mit. […]“ (Rolf Stein, Kreiszeitung, 22.01.2018)
„[…]Atemberaubend ist ein veritabler Alt-jung-Pas-de-deux gleich zur Eröffnung. Witzig ist, wie eine alte Darstellerin einen von zwei Mädchen zuvor kess dargebotenen Modern-Dance auf Disko-Sound bewusst arthritisch-eckig parodiert. Und ein wildes Stofftier-Brennball-Match, bei dem „tot!“ gerufen wird und sich alle bekreuzigen, wenn die Teddys ins Mal gedrückt werden, hat eine sanft-makabre Note. […]“ (Benno Schirrmeister, taz, 27.01.2018)