Musiktheater

Kleines Haus

Winterreise

Liederzyklus von Franz Schubert
Text von Wilhelm Müller
In einer Bearbeitung von Thomas Kürstner/Sebastian Vogel
In deutscher Sprache
Regie: Armin Petras

„Not all those who wander are lost.“ (Lana Del Rey) — 1827, nur ein Jahr vor seinem Tod, vertonte Franz Schubert seine Winterreise und hinterließ der Welt das Zeugnis einer von Weltschmerz zerrütteten Seele. Regisseur Armin Petras und die Musiker Sebastian Vogel und Thomas Kürstner überschreiben diese Reise durch eine einsame Winterlandschaft. „Ihr werdet es bald hören und begreifen“ – gleichermaßen geheimnisvoll wie bedeutungsschwer kündigte Schubert seinen „Kreis schauriger Lieder“ an. Was folgte, ging über die Darstellung einer bloßen Jahreszeit hinaus: Es ist das Suchen einer heimatlosen Seele, die im freien Fall zwischen Leben und Lieben, Tod und Verklärung der eigenen Witterung ausgesetzt ist. Mit Musik, Szene und Gesang macht sich das Team auf die Reise nach dem „Selbst“ zwischen Ohnmacht und Ermächtigung im Angesicht der Einsamkeit des Sehnens und Suchens nach der eigenen Empfindung. Der Weg? Das Ziel. Das Ziel? Ungewiss.

  • Nadine Lehner, Fania Sorel, Christoph Heinrich, Simon Zigah
    Klarinette Xinjie Hu
    Kontrabass Te Zhang, Asako Tachikawa
    Vibraphon Kun Tan
    Viola Hou Kuan Ng

    Musikalische Leitung Lukas Ziesché
    Regie Armin Petras
    Komposition / Arrangement Kürstner/Vogel
    Bühne Peta Schickart
    Video Peta Schickart
    Licht Norman Plathe-Narr
    Kostüme Cinzia Fossati
    Dramaturgie Frederike Krüger
  • „Musikalisch hat sich die Reise gelohnt. Dieses ‚Entblättern‘, also der Einsatz verschiedener Instrumente und mehrerer Singstimmen hat mich die Winterreise ganz neu erleben lassen.“ (Christine Gorny, Bremen Zwei, 8. Dezember 2024)

    „Schuberts ‚Winterreise‘ in der behutsamen und feinsinnigen Instrumentierung mit Klarinette, Vibrafon, Bratsche und Kontrabass von dem Komponistenduo Thomas Kürstner und Sebastian Vogel kommt mit vielen Freiheiten daher und bleibt doch im Stück. Einmal mehr zeigt sich die unerreichte Qualität des Originals, vieles wirft ein anderes, neues Licht auf Details der Musik. Dazu hat das Instrumentalquartett unter Dirigent Lukas Ziesché sensibel musiziert.“ (Elisabeth Richter, Deutschlandfunk, 9. Dezember 2024)

    „In diesem Sinne gelingen viele unter die Haut gehenden Bilder des hilflosen Ausgesetztseins einerseits, andererseits ist die originale Komposition Schuberts so präzise und bildlich deutlich, dass alles Zusätzliche manchmal eher tautologisch wirkt. Aber eben nur manchmal. Es stellt das Konzept der Aktualität nicht infrage. „Ihr werdet es bald hören und begreifen“ hatte Schubert gesagt, als seine Freunde nach dem Grund seiner Stimmung fragten. Anhaltender Beifall.“ (Ute Schalz-Laurenze, Neue Musikzeitung, 10. Dezember 2024)

    „Schuberts Musik bleibt trotz einiger Fremdtexte und Auslassungen im Kern unangetastet, vom liedertafelhaft vorgetragenen "Lindenbaum" abgesehen, auch die Reihenfolge. Thomas Kürstner und Sebastian Vogel haben die Partitur allerdings für ein ungewöhnliches Instrumentalquartett arrangiert: Den vorzüglichen vier jungen Chinesen der Hochschule für Künste – Xinjie Hu (Klarinette), Hou Kan Ng (Viola), Te Zhang (Kontrabass) und Kun Tan (Vibraphon) – gelingt unter Dirigent Lukas Ziesché manch interessante Klangwirkung.“ (Sebastian Loskant, Weser-Kurier, 13. Dezember 2024)