Schauspiel

Kleines Haus

Kohlhaas (No Limits)

Uraufführung
von Felix Krakau nach Heinrich von Kleist

„Lately, I’ve been dressing for revenge.“ (Taylor Swift) — Kleists 1810 erschienene Novelle über den Pferdehändler ­Michael Kohlhaas, der aus Rache für ein erfahrenes Unrecht einen beispiellosen Kreislauf der Gewalt entfesselt, ist ein rasanter Thriller über Recht versus Gerechtigkeit und das Aufbegehren eines Individuums gegen ein System. Kohlhaas ist ein Berserker, eine Figur von höchster moralischer Ambivalenz, der von Kleist als „einer der rechtschaffensten zugleich und entsetzlichsten Menschen seiner Zeit“ beschrieben wird. Am Ende seines Feldzugs liegen Städte in Trümmern und Kohlhaas selbst findet sich auf dem Schafott wieder. Mit einem heutigen Blick schaut Autor und Regisseur Felix Krakau, der am Theater Bremen zuletzt „Royals“ inszeniert hat, auf Kleists berühmte Erzählung und fragt nach der Berechtigung der Mittel, nach Auswegen aus dem Strudel und ob es einfache Lösungen in einer komplexen Welt geben kann.

  • Freitag, 28. Februar 2025, 19:30 – 21:00 Uhr
    Sonntag, 16. März 2025, 18:30 – 20:00 Uhr
    Samstag, 29. März 2025, 19:30 – 21:00 Uhr
    Sonntag, 13. April 2025, 18:30 – 20:00 Uhr
    Mittwoch, 16. April 2025, 19:30 – 21:00 Uhr
    Samstag, 21. Juni 2025, 19:30 – 21:00 Uhr
  • „Felix Krakau inszeniert einen Kleist für ein Publikum von heute. Eine durchdachte Aufführung, die das Publikum nie allein lässt und sich bestens für Schulklassen eignet. Für alle anderen aber auch.“ (Sebastian Loskant, Weser-Kurier, 17. Februar 2025)

    „Viel zu sehen also. Aber am Ende geht es natürlich um die große Frage der Gerechtigkeit, um die Funktionalität gesellschaftlicher Verabredungen und Regeln. Wo schlägt man da, um ein Bild aus dem Text zu zitieren, die Pflöcke ein? Was, wenn es irgendwann so viele Pflöcke sind, dass sich niemand mehr zurechtfindet? Dass Krakau das Schwere von der Kleistcrew wieder in dem nunmehr schon bekannten saloppen Ton diskutieren lässt, ist ein schöner Move. ‚Kohlhaas (No Limits)‘ verweigert sich – wenig überraschend – einer Antwort.“ (Andreas Schnell, nachtkritik, 15. Februar 2025)

    „Am Theater Bremen macht Regisseur und Autor Felix Krakau aus Kleists Novelle ‚Michael Kohlhaas‘ ein konzentriertes Spiel um Recht, Wut und eine zerbrechende Gesellschaft. Das gelingt so aktuell wie zeitlos.“ (Detlev Baur, Die deutsche Bühne, 15. Februar 2025)

    „Die Eskalation des Kohlhaas’schen Rachefeldzugs, in dessen Verlauf Wittenberg niederbrennt und Leipzig immerhin beinahe, findet in starken Bildern (Bühne, Video und Licht: Florian Schaumberger, Musik: Timo Hein) ebenso ihren Platz wie die Kammerspiel-Intensität des Besuchs von Kohlhaas‘ Frau Elisabeth aus dem Jenseits in Kohlhaas‘ Zelle.“ (Andreas Schnell, Kreiszeitung, 19. Februar 2025)
  • In der Vorstellung kommen Bühnennebel, Gegenlicht, Pyroeffekte und Brandgeruch zum Einsatz, szenisch fallen nach etwa 80 Minuten vier Scheinwerfer herab. In der Inszenierung werden Gewalt und Tod thematisiert.