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Tanz

Kleines Haus

Calving

von Faye Driscoll / Unusual Symptoms
Choreografie: Faye Driscoll

In ihrer ersten Arbeit mit Unusual Symptoms hat die US-amerikanische Choreografin Faye Driscoll ein Ritual der Berührung entwickelt, in dem sich sechs Tänzer:innen einander radikal annähern. Calving (zu dt. Kalben), das Abbrechen größerer Eismassen vom Rand eines Gletschers, dient als visuelle Metapher für das langsame Ineinanderfallen von sechs Körpern. So wie die Grenzen zwischen den Körpern, verschwimmt in Driscolls neuer Arbeit auch der Raum zwischen Bühne und Publikum, zwischen Choreografie, Sound und Skulptur. Daraus entwickelt sich ein Abend, der alle Sinne aktiviert und dazu einlädt, die Beziehung zu anderen Körpern neu zu erfahren.

Faye Driscoll ist bekannt für Arbeiten, die komplexe Anforderungen an die Sinne stellen und das Publikum dazu bringen, sich der eigenen Verstrickung in das Geschehen bewusst zu werden. Ihre in den USA entstandenen Produktionen waren auf Festivals wie der Venedig Biennale, Festival d’Automne à Paris und dem Melbourne Festival zu sehen. Gemeinsam mit Unusual Symptoms hat Faye Driscoll nun erstmals ein neues Stück in Europa produziert.

–

In her first work with Unusual Symptoms, US choreographer Faye Driscoll has developed a ritual of touch in which six dancers get radically close to one another. Calving, the breaking of large ice chunks from a glacier’s edge, serves as a visual metaphor for six bodies slowly falling into each other. Like the boundaries between bodies, Driscoll's new work blurs the space between performer and audience, between choreography, sculpture, and musical score. This gives rise to an evening which activates all our senses and invites us to experience our relationship to other bodies in a new way.
Faye Driscoll is known for works that make complex demands on the senses, leading the audience to become aware of their own entanglement in the action. Her works have been shown at festivals such as the Venice Biennale, the Festival d'Automne à Paris and the Melbourne Festival. With Unusual Symptoms, Faye Driscoll has now for the first time produced a new piece in Europe.


Mehr zum Tanz unter www.theaterbremen.de/tanz

    Mehrere Personen liegen ineinander verschlungen auf einem Podest.
    Drei Personen knien auf einem Podest. Die beiden äußeren halten sich teils fest, ziehen teils an der mittleren Person. Neben dem Podest stehen zwei Personen, die Wasser versprühen.
    Eine Nahaufnahme von mehreren ineinanderverschlungenen Personen. Sie liegen ruhig auf dem Podest.
    Sechs Personen sind in einer Linie über das kleine Podest verteilt. Sie halten und ziehen sich gegenseitig.
    Mehrere Personen bewegen sich auf dem Podest. Einem Tänzer wird ein Glas mit Wasser an die Lippen gehalten.
    Eine Tänzerin liegt vorn und hilft einem Tänzer, sein Hemd auszuziehen. Hinter ihnen kniet ein Tänzer. Er trägt eine Ritterhaube. Auf seinem Rücken lehnt sich eine Tänzerin weit nach hinten.
    In einer Nahaufnahme sind mehrere engumschlungene Personen zu sehen.
    Vorn liegen drei Personen, zwei Tänzerinnen liegen auf dem Rücken, ihre Köpfe hängen vom Podest. Sie werden von drei anderen Personen, die weiter hinten knien, festgehalten.
    Fünf Personen bilden eine Gruppe. In der Mitte kniet ein Tänzer. Er beugt sich weit nach hinten. Die anderen stützen ihn. Eine Tänzerin lehnt an der Gruppe.
    Ein Tänzer und eine Tänzerin stehen eng aneinander auf dem Podest. Ein zweiter Tänzer kniet neben ihnen und schaut zu ihnen hoch.
  • Aaron Samuel Davis, Gabrio Gabrielli, Maria Pasadaki, Nora Ronge, Eli Hooker, Young-Won Song, Asavela Gabrielli, Waithera Lena Schreyeck, Mirjam Seitfudem, Csenger K. Szabó

    Konzept und Choreografie Faye Driscoll
    Bühne Nick Vaughan, Jake Margolin
    Kostüme Irene Ip
    Licht Christian Kemmetmüller
    Dramaturgie Dages Juvelier Keates
    Musik Ben Vida
  • „Ganz nebenbei verbinden sich an diesem Abend Präsenz und Präsentation wirklich gut miteinander. […] Dass Faye Driscoll mit diesen beiden Momenten des Performance-Machens so gekonnt spielt und sich das Ensemble von Unusual Symptoms so ernsthaft darauf einlässt, macht den Abend zu einem Glücksfall und das Theater Bremen zu einem Ort, den Tanzenthusiasten auf der Suche nach innovativen, künstlerischen Experimenten spätestens jetzt auf dem Schirm haben sollten.“ (Elisabeth Nehring, Deutschlandfunk, 6. Juni 2022)

    „Je weiter die Entwicklung voranschreitet, desto detailreicher, überraschender und witziger wird die Performance.“ (Elisabeth Nehring, Deutschlandfunk Kultur, 5. Juni 2022)

    „Einfachen Deutungen entzieht sich ‚Calving‘ vehement, seinem Sog kann man sich allerdings kaum entziehen. Ein intensiver Abend mit eigenwilliger Form, die die Grenzen zwischen zeitgenössischem Tanz, Performance-Kunst, Klang und Installation verschwimmen lässt, der nachkling und sich allzu einfachen Antworten verweigert.“ (Rolf Stein, Kreiszeitung, 15. Juni 2022)

    „Wenn Sie ein lebendiges Kunstwerk sehen wollen, wenn man sich für moderne Kunst, für Avantgarde, für, im positivsten Sinne, verrückte Ideen interessiert und für das künstlerische Schaffen in den Zentren der USA im Jahr 2022 – also dann: Nichts wie hin.“ (Marcus Behrens, Bremen Zwei, Vorabbericht zur Premiere, 4. Juni 2022)

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