Schauspiel

Kleines Haus

Nationalstraße

Deutschsprachige Erstaufführung
von Jaroslav Rudiš
Deutsch von Eva Profousová
Regie: Theresa Welge

Er nennt sich Vandam. Wie Jean-Claude van Damme. Er ist ein Held. Ein Krieger. Ein Europäer. Mit Schlachten kennt er sich aus. Mit denen aus dem Geschichtsbuch und denen im Leben. Er weiß Bescheid. Über Fremde. Über Frauen. Und er hat für alles einen Spruch parat. Er kennt die Geschichte und er erzählt Geschichten. Seine Geschichte, die auch die Geschichte seines Vaters ist, und die seines Sohnes und die einer möglichen Liebe mit Sylva. Auch Sylva schlägt sich durchs Leben. Ihr gehört Vandams Lieblingskneipe, die Severka. Hier wird gefeiert, politisiert, gerauft, gesoffen. Hier kommt alles zusammen. Hier schichtet sich Geschichte auf Geschichte.

Dauer: ca. 1 Stunde 45 Minuten, keine Pause

  • mit Betty Freudenberg
    Alexander Swoboda, Fabian Ristau

    Regie Theresa Welge
    Ausstattung Jan Štepánek
    Kostüme Marthe Labes
    Musik Fabian Ristau
    Licht Christopher Moos
    Dramaturgie Simone Sterr
    Dramaturgische Mitarbeit Dany Handschuh
  • „Für die deutschsprachige Erstaufführung am Theater Bremen hat die junge Regisseurin Theresa Welge […] Rudis‘ Text auf zwei Schauspieler verteilt: Alexander Swoboda, zuständig fürs Breitbeinig-Maskuline, und Betty Freudenberg, die eine interessante diskurtive Distanz ins Spiel bringt. Rhythmisiert wird das Ganze durch einen cheesy Achtzigerscore Fabian Ristaus […].“
    Falk Schreiber, Theater heute, 28.02.2017

    „Regisseurin Theresa Welge und Dramaturgin Simone Sterr haben den Roman dafür in einen beeindruckenden Dialog transformiert: Während Alexander Swoboda als Vandam das Publikum belehrt, wechselt Betty Freudenberg virtuos zwischen den Rollen.“
    Eva Przybyla, taz, 13.02.17

    „Dass Rudiš‘ Roman und Welges Inszenierung Vandams Frustrationen, sein Scheitern plastisch machen, ohne die ausgesprochen unangenehmen Seiten ihres Protagonisten zu schönen, macht die Figur für Literatur und Bühne produktiv. Und Alexander Swoboda erweist sich hierfür als geradezu ideale Besetzung.“
    Rolf Stein, Kreiszeitung, 2.02.2017

    „Dass er allein in der Intimität des Schlafzimmers Blicke hinter diese sorgfältig gepflegte Fassade gewährt, verwundert nicht. Freudenberg und Swoboda spielen das in einer intensiv stillen Bettszene eindrucksvoll […] heraus.“
    Rolf Stein, Kreiszeitung, 2.02.2017

    „Mit zwei grandiosen Schauspielern, denen immer wieder der Kontakt zum Publikum gelingt und die auch mit temperamentvollen Gesangseinlagen überzeugen. Überhaupt sorgt die Musik von Fabian Ristau für eine besonders intensive Atmosphäre.“
    Christine Gorny, Radio Bremen, 01.02.2017

    „Die Inszenierung geht in die Tiefe und ist trotzdem unterhaltsam, weil sie die Mittel des Theaters gekonnt ausschöpft. Dadurch wird "Nationalstraße" zu einem gelungenen Beispiel für den Trend, erfolgreiche Romane auf die Bühne zu bringen.“
    Christine Gorny, Radio Bremen, 01.02.2017

    „Die Frontverläufe des inneren Krieges, der in Vandam tobt, arbeiten die Regie und die beiden bravourösen Darsteller ebenso klar heraus wie das mackerhafte Verhältnis dieses Cholerikers […] zu Frauen und Flüchtlingen, Europa und Patriotismus, Nazis und „Nudeltütensuppenscheiße“. Auch die leisen, gebrochenen, empfindsamen Seiten dieses ambivalenten Lautsprechers zeigt Alexander Swoboda in vorbildlicher Manier.“
    Hendrik Werner, Weser Kurier, 31.01.2017

    „Die umsichtig geschnittene Fassung der jungen Regisseurin und ihrer Dramaturgin Simone Sterr erlaubt es, Swobodas Vandam weitere Figuren zur Seite zu stellen, die Betty Freudenberg wandellustig und expressiv verkörpert.“
    Hendrik Werner, Weser Kurier, 31.01.2017

    „Die Rage, die er [Alexander Swoboda] an diesem pausenlosen Abend mit Verve vorführt, überformt über weite Strecken sogar die leutselige Komik, die seine Rollen sonst oft auszeichnet.“
    Hendrik Werner, Weser Kurier, 31.01.2017

    „Der Abend ist besonders stark, wenn die Akteure die Zuschauer frontal angehen […]. Viel Applaus für eine bemerkenswerte Produktion.“
    Hendrik Werner, Weser Kurier, 31.01.2017

    „Betty Freudenberg und Alexander Swoboda tragen das Stück auf eindrucksvolle Weise. […] und nicht zuletzt schaukeln sich Alexander Swoboda und Betty Freudenberg immer wieder gegenseitig hoch. Es ist pointiert, lustig, ernst, traurig, dynamisch, mitreißend und niemals albern.“
    Blumenbriga.de 31.01.2017