Junges.Theaterbremen
Brauhauskeller
Verlorene Jugend
14+
Ein Projekt von Christiane Renziehausen und Sabrina Bohl
Regie: Christiane Renziehausen
Eine Junge Akteure-Produktion
„Höchstwahrscheinlich starb Bonnie, während wir im Wohnzimmer saßen und von weiten Landschaften träumten.“ (Jeffrey Eugenides) — Der Film „The Virgin Suicides" (1999) von Sofia Coppola erzählt von fünf Mädchen, die im amerikanischen Vorstadtmilieu der siebziger Jahre von der Außenwelt abgeschottet aufwachsen. „Mustang" (2015), ein Film von Deniz Gamze Ergüven, thematisiert die Geschichte von fünf Schwestern in der türkischen Provinz, die von ihrem fanatischen Onkel, aus Angst um den Ruf der Familie, weggesperrt werden. In „Dogtooth" (2009) von Giorgos Lanthimos vermitteln die Eltern, verschanzt in einer Villa, ihren drei pubertierenden Kindern ein verqueres, feindliches Weltbild voller Lügen. Isoliert von der Außenwelt ist das Leben der Jugendlichen in allen drei Filmen geprägt von Unterdrückung und Disziplin, aber auch von der Sinnlichkeit, der Willensstärke, der Unbeschwertheit und den Phantasien der Jugend. Inspiriert davon versuchen sechs junge Akteure, das Lebensgefühl der Jugend zu fassen und ein fragmentarisches Szenario einer vermeintlich verlorenen Jugend zu (de-)konstruieren.
- Paula Dana Herfurth
Johanna Maja Herms
Mia Fanny Hilken
Helen Theresa Kleiner
Charlie Jorid Lukaczik
Lara Karlotta Rolappe
Helen (Voice-Over ) Andrea zum Felde
Konzept / Regie Christiane Renziehausen
Konzept/Text Voice-Over Sabrina Bohl
Musik Niklas Jacobs, Jan Grosfeld
Bühne Marthe Labes
Kostüme Sofia Korcinskaja
Dramaturgie Sabrina Bohl
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- „[…] Dass dieses um sich selbst kreisende Elend der eingesperrten Schwestern hier auf der Bühne sogar tiefer schneidet als im Film, liegt daran, wie einen das Stück zum tatenlosen Bezeugen zwingt: Ohne Trennung von Publikum und Spielfläche wandert man zwischen den Szenen durch den Keller […].“ (Jan-Paul Koopmann, taz, 28.01.2017)
„[…] Zu diesem Gang in die Tiefe lädt man das Publikum in den Brauhauskeller ein, dessen unterirdische Qualität in einer begehbaren Installation von den Projektmacheinnen Christiane Renziehausen und Sabrina Bohl recht geschickt herausgearbeitet wurde. […] Der Regie geling es dabei außerordentlich gut, mit unmerklicher Hand den Ablauf zu lenken. […] Und diese Emotionsausbrüche wirken, ähnlich wie das rührend angestimmte ‚Ain’t Got No‘ aus dem Musical ‚Hair‘, ausgesprochen authentisch. Die Jungen Akteure gefallen durch eine unverkopfte Herangehensweise, die stets engagiert und echt wirkt […].“ (Sven Garbade, Weser-Kurier, 21.01.2017)
„[…] Den Brauhauskeller verwandelt Marthe Labes für diesen Abend in einen Raum voller Zeichen und Geheimnisse […]. Geständnisse und Phantasien, die […] manchmal geradezu explosionsartig eskalieren. Schockmomente, die die Aufmerksamkeit auch nach über zwei Stunden fesseln. […] Die Trauer […] ist am Ende dieses berührenden Abends förmlich mit den Händen greifbar.“ (Rolf Stein, Kreiszeitung, 25.01.2017)