Tanz

Kleines Haus

Harmonia

von Adrienn Hód – Hodworks / Unusual Symptoms
Choreografie: Adrienn Hód
Ausgezeichnet mit dem Rudolf Lábán-Preis 2023
Eingeladen zur TANZPLATTFORM DEUTSCHLAND 2024

In „Harmonia“ laden Unusual Symptoms und die ungarische Choreografin Adrienn Hód dazu ein, den menschlichen Körper und seine Bedeutung in Tanz und Gesellschaft neu zu erkunden. Zwischen konzentrierten Erkundungen körperlicher Vielfalt, lustvoller Ausgelassenheit und einer gehörigen Portion Selbstironie hinterfragt ein Ensemble von Tänzer:innen mit und ohne Behinderung die Hierarchien des klassischen Tanzes, aber auch die vermeintlich fortschrittlichen Formen der zeitgenössischen Tanzkunst. Um die ungestörte Aufmerksamkeit des Publikums bittend, werfen sie herkömmliche Vorstellungen vom Körper und der um ihn herum gebauten Strukturen über Bord und machen sich daran, unseren Blick spielerisch neu zu auszurichten. „Harmonia“ wurde 2023 mit dem Rudolf Lábán-Preis für das beste Tanzstück Ungarns ausgezeichnet.

In Koproduktion mit Trafó House of Contemporary Arts und OFF Foundation. Unterstützt durch das NATIONALE PERFORMANCE NETZ Koproduktionsförderung Tanz – gefördert von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien – und das Goethe-Institut Ungarn.



In “Harmonia”, Unusual Symptoms and Hungarian choreographer Adrienn Hód invite us to explore the human body and its meaning in dance and society anew. Between concentrated explorations of physical diversity, fun-filled exuberance and a healthy dose of self-irony, an ensemble of dancers with and without disabilities questions hierarchies of classical dance, but also the supposedly progressive forms of contemporary dance. Asking for the audience’s undiluted attention, they throw conventional notions of the body and the structures built around it overboard and set about playfully realigning our gaze. In 2023 „Harmonia“ was awarded the Rudolf Lábán Prize for the best dance piece in Hungary.

In co-production with Trafó House of Contemporary Arts and OFF Foundation. Supported by the NATIONAL PERFORMANCE NETWORK Coproduction Support Dance - funded by the Federal Government Commissioner for Culture and Media - and the Goethe Institute Hungary.

Mehr zum Tanz unter www.theaterbremen.de/tanz

  • Aaron Samuel Davis, Florent Devlesaver, Gabrio Gabrielli, Paulina Porwollik, Leisa Prowd, Tamara Rettenmund, Nora Ronge, Andor Rusu, Young-Won Song, Károly Tóth
    Ko-Kreation: Yanel Barbeito, Carolin Hartmann

    Choreografie Adrienn Hód
    Künstlerische Mitarbeit Csaba Molnár
    Bühne und Kostüme Anna Lena Grote
    Musik Ábris Gryllus
    Licht Christian Kemmetmüller
    Dramaturgie Gregor Runge
    Dramaturgische Mitarbeit Ármin Szabó-Székely
    Künstlerische Produktionsleitung Alexandra Morales
  • „Harmonie bedeutet im Sprachgebrauch sowohl Übereinstimmung als auch Ebenmaß und Zusammenfügung. Im Stück der Bremer Tanzkompanie gelangt dies über mehrere Etappen zur grandiosen Umsetzung. […] Was in sogenannten inklusiven Projekten respektive in der Gesellschaft immer noch nicht selbstverständlich ist. Hier war es zu erleben und das Potsdamer Publikum feierte die internationalen Bremer Tänzer:innen Aaron Samuel Davis, Florent Devlesaver, Gabrio Gabrielli, Paulina Porwollik, Leisa Prowd, Tamara Rettenmund, Nora Ronge, Andor Rusu, Young-Won Song und Károly Tóth mit Begeisterungsrufen.“ (Astrid Priebs-Tröger, Der Tagesspiegel, 7. Juni 2023)

    „Diese Tanzproduktion sollte nicht (nur) Gegenstand einer Laudatio sein, sondern einer gründlichen, eingehenden Untersuchung. […] Was Adrienn Hód und ihre Kolleg:innen in Zusammenarbeit mit dem künstlerischen Team und den Tänzer:innen von Unusual Symptoms / Theater Bremen auf die Beine gestellt haben, ist ein neues, auch im internationalen Vergleich herausragendes Kapitel in der Reihe von Arbeiten mit mixed-abled Ensembles.“ (Tanzkritiker Csaba Králl bei der Preisverleihung des Rudolf Lábán-Preises an „Harmonia“ in Budapest, 10. Mai 2023)

    „Das Ensemble, das sich hier zusammengefunden hat, ist einander auf eine ganz bemerkenswerte Weise nah und zusammen und stark auf der Bühne. Sie kreieren wirklich so etwas wie einen safe space. […] Es ist wirklich ein wunderbares und berührendes Stück geworden […], und es ist auch so ein bisschen das Stück der Stunde, das uns als Zuschauer:innen bei unserer aktuellen Sehnsucht packt, danach zusammen zu feiern und zusammen zu tanzen und gerade am Schluss, wenn es so ausgelassen wird, gab es bei mir diesen Moment, in dem ich dachte: Ja, da ist dieses Bedürfnis nach körperlicher Ausgelassenheit in uns allen.“ (Elisabeth Nehring, Deutschlandfunk, Fazit, 4. Februar 2022)

    „Man muss das Stück erlebt haben, um die glückhafte, sehr innige Übereinstimmung in der Zehnergruppe zu ermessen und zu verstehen, wie sehr das ästhetisch Gültige daran allen engen Begriffen von Andersheit, Behinderung, Inklusion trotzte.“ (Marcus Hladek, Frankfurter Rundschau, 21. Juni 2022)

    „Zur von Ábris Gryllus verfremdeten Discomusik liefern sich die Darsteller in ihren Soli ein furioses, lebensbejahendes Dance-Battle, spielen – oft mit einem Augenzwinkern – mit klassischen Posen. Auch dabei werden herkömmliche Rollenzuweisungen infrage gestellt. […] Der nahe, zugewandte Umgang im Ensemble und die Lebensfreude, die die finale Fiesta ausstrahlt – sie sind mehr als willkommen in Zeiten wie diesen.“ (Ulla Heyne, Kreiszeitung, 12. Februar 2022)

    „Nachdenklich, aufgewühlt und voller Spannung lässt ‚Harmonia‘ sein Publikum zurück. […] Auf intensive, eindringliche Art und Weise geht das elfköpfige Ensemble den vielschichtigen Fragen um Normalität und Diversität nach. […] Ein mutiges Stück!“ (Martina Burandt, tanznetz, 6. Februar 2022)

    „Und dann setzt ein Sound ein: ein suggestiver Beat, ein Wummern, ein Herzschlag, Devlesavers Rollstuhl wird im Wortsinn dekonstruiert (was das Fleisch einerseits ins Technologische fetischisiert, andererseits den Tänzer zeitweise zur Immobilität verdammt). Was kurz zuvor noch intimer Körperdialog war, bewegt sich jetzt in Richtung individualisierter Clubtanz […)].“ (Falk Schreiber, Tanz, April 2022)

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    "This performance should not (only) be the subject of a laudation, but of thorough, in-depth studies. […] For what Adrienn Hód and her colleagues have staged in collaboration with the creative team and dancers of Unusual Symptoms / Theater Bremen is a new, outstanding chapter in the series of performances with mixed-ability performers, even by international standards. (Csaba Králl in his laudation at the awarding of the Rudolf Lábán Prize 2023 to Harmonia in Budapest)

    „The members of the ensemble that has gathered here are close to one another in a remarkable manner, and together, and strong on stage. They really do create something akin to a safe space […] It really turned out to be a wonderful and poignant piece […], and, in a way, it is also a bit of a piece of the hour, gripping us, the audience, at the point of our current longing to subsequently celebrate together, to go dancing together, and, especially at the end, when it gets so boisterous, I felt this one moment when I thought: Yes, this is this need for physical exuberance in all of us.“ (Deutschlandfunk)

    “One has to experience the play to appreciate the serendipitous, very fervent accord within the ten-strong group and to comprehend how much the aesthetic validity thereon defied all narrow definitions of otherness, disability, and inclusion.” (Frankfurter Rundschau)

    „Harmonia leaves its audience contemplating, agitated, and tension-filled. […] The eleven-piece ensemble pursues the complex questions of normalcy and diversity in an intense, insistent manner. […] A brave piece!” (tanznetz)

    „Accompanied by Ábris Gryllus’ distorted disco music, the performers put up a furious, life-affirming dance battle in their solos, playing with classical poses, often with a wink. In this, too, they question conventional role assignments. […] The close, engaging interaction within the ensemble, and the zest for life emanating from this final fiesta – they are more than welcome in times such as these.“ (Kreiszeitung)

    „And then, a sound sets in: a suggestive beat, a booming hum, the throb of a heart. Devlesaver’s wheelchair becomes literally deconstructed (fetishizing the flesh by shifting it into the technological realm on the one hand, on the other damning the dancer to endure temporary immobility). What had been an intimate body dialogue just before now moves in the direction of individualised club dancing […].“ (tanz – Zeitschrift für Ballett, Tanz und Performance)