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Musiktheater

Theater am Goetheplatz

Titus (La clemenza di Tito)

Opera seria in zwei Akten und sieben Bildern
von Wolfgang Amadeus Mozart
Text von Caterino Mazzolà nach Pietro Metastasio
In italienischer Sprache mit deutschem Übertext
Musikalische Leitung: Sasha Yankevych
Regie: Marco Štorman

„Die Macht kann nicht milde genug aussehen.“ (Jean Paul) — Eine Geschichte zwischen Macht, Ohnmacht und Ermächtigung, eine Ambivalenz zwischen glühender Liebe, kalter Gier und humanistischer Hoffnung: Wolfgang Amadeus Mozart schuf anlässlich der Krönung Leopolds II. einen Fürstenspiegel, der den emotionalen Begierden im Spannungsfeld politischer Zwänge nachspürt. Der Schauplatz ist das alte Rom: Kaiser Titus wählt eine andere Gattin als allgemein erwartet und durchkreuzt damit die Pläne der machthungrigen Vitellia, ihres Zeichens Tochter des verstorbenen Imperators. Sie schwört tödliche Rache und nutzt die Liebe Sestos, ­Titus’ engstem Vertrauten, aus, und macht ihn zum Attentäter. ­Titus überlebt diese Verschwörung und wird zum Richter über seinen einstigen Freund. Kann er die titelgebende Milde (Clemenza) weiter walten lassen? Gibt es in diesem Geflecht aus privaten Neigungen und politischen Pflichten noch „gute Menschen“ und „gütige Herrschaft“?

    Auf der Bühne sind sehr viele Menschen. Alle stürmen auf eine Person ein, sie steht in der Mitte. Viele bringen rote Blumen mit.
    Die Bühne ist in Nebel gehüllt. Einige Personen halten Plakte hoch, eine hält ein Megafon in der Hand. Eine Sängerin hält sich die Ohren zu.
    In der Mitte der Bühne steht ein Balkon. Auf ihm steht eine Sängerin. Hinter ihr ist ein großer, schwarzer Vorhang. Neben dem Balkon knien und liegen viele Menschen. Alle sind schwarz gekleidet.
    Hinter einem Sänger knien und stehen mehrere Personen. Alle schauen ihn an. Alle sind schwarz gekleidet.
    Zwei Sängerinnen stehen an den Bühnenseiten. Sie halten weiße Blumen hoch. In der Mitte der Bühne hängen drei Banner. Auf denen steht "Libertà per", mehr ist nicht zu lesen.
    In der Mitte der Bühne ist eine umgitterte Erhebung. Auf ihr steht ein Sänger. Der ganze Opernchor steht zu beiden Seiten. Alle halten die Arme hoch.
    In einem Holzbau mit sehr großen Fenstern steht eine Sängerin. Die Bühne ist dunkel, sie ist schwarz gekleidet. Nur das Holz ist hell.
    Ein Sänger und eine Sängerin stehen sich gegenüber. Hinter ihnen ist ein riesiges Fenster. Mehrere Menschen betrachten die beiden Personen vorn durch das Fenster.
    In der Mitte der Bühne steht eine schwarz gekleidete Sängerin. Hinter ihr sind mehrere schwarz gekleidete Personen. Alle halten weiße Stücke von Schaufensterpuppen in den Händen.
    Eine Sängerin steht vor einem sehr großen Fenster. Sie kehrt ihm den Rücken zu. Hinter dem Fenster steht eine andere Sängerin in der gleichen Pose.
    In der Mitte der Bühne im Scheinwerferlicht sitzt ein Sänger. Er trägt ein hellgraues Ballkleid. Um ihn herum stehen und liegen mehrere Personen. Einige halten Lilien in der Hand.
  • Titus Vespasiano, römischer Kaiser Oliver Sewell
    Vitellia, Tochter des Kaisers Vitelius Sarah-Jane Brandon
    Servilia, Sestos Schwester Elisa Birkenheier
    Sesto, Titus' Freund Ulrike Mayer
    Annio, Sestos Freund Adèle Lorenzi
    Publio, Diener Hidenori Inoue
    Chor Opernchor des Theater Bremen
    Orchester Bremer Philharmoniker

    Musikalische Leitung Sasha Yankevych, Noori Cho
    Regie Marco Štorman
    Bühne Frauke Löffel
    Kostüme Axel Aust
    Chordirektor Karl Bernewitz
    Licht Norman Plathe-Narr
    Dramaturgie Frederike Krüger
    Choreografische Mitarbeit Alexandra Morales
  • „Frauke Löffel hat auf die an Shakespeares kreisrundes Londoner Globe Theatre erinnernde Drehbühne allerhand Tribünen, Balkons und Schlossfassadenreste gestellt, die indes allesamt transparent sind: Wer hier wen belauscht oder heimlich betrachtet, ist für das Publikum im Theater Bremen bestens nachvollziehbar. […] Die Selbstinszenierung der Mächtigen, ihr Kalkül zur Manipulation der Massen macht Regisseur Marco Štorman von Anfang an deutlich, ohne dabei irgendeiner wohlfeilen Aktualisierung zu bedürfen.“ (Peter Krause, Opernwelt, Juni 2024)

    „Der Regisseur Marco Štorman, dem Bremen so viele nachdenkenswerte Inszenierungen verdankt, deckt viele psychische Grundlagen der großartigen Partitur auf. […] Mit Abstand der Star des Abends aber war Ulrike Mayer als Sesto, der eine Sternstunde zwischen klangfarbenreichem Gesang und bewegender seelischer Darstellung bis in die kleinsten Körperfasern gelang. Sasha Yankevych, der neue erste Kapellmeister, legte die Wunder dieser lange verkannten Partitur bloß […] Nicht enden wollender Jubel für eine Aufführung, für die wieder einmal eine Reise lohnt.“ (Ute Schalz-Laurenze, Neue Musikzeitung, 3. April 2024)

    „Am Pult der Bremer Philharmoniker stand der neue ersten Kapellmeister des Bremer Theaters: Sasha Yankevych ist mit seiner fein austarierten und mit viel Impetus versehenen Lesart von Mozarts reichhaltiger Musik ein glänzender Einstand gelungen. Er war den Sängern ein einfühlsamer Begleiter, gab den lyrischen Teilen breiten Raum, setzte aber auch auf den Punkt zugespitzte dramatische Akzente. Alle Partien waren sängerisch und darstellerisch bestens besetzt. Diese Premiere überzeugte nicht zuletzt durch eine sehr homogene Ensembleleistung.“ (Wolfgang Denker, Weser-Kurier, 29. März 2024)

    „Regisseur Marco Štorman formt aus dieser Oper am Theater Bremen ein spannendes Kammerspiel vor imperialer, gleichwohl zerfallener, Weltkulisse. […] Ulrike Mayer faszinierte mit der warmen Leuchtkraft ihres Mezzosoprans und funkelnder Koloratur. Oliver Sewell ist für die Rolle des Titus ebenfalls ein Glücksfall. Faszinierend, wie er vokal und darstellerisch die innere Leere seiner absolutistischen Macht verkörpert. Frenetischer Beifall für eine intelligente und großartige Inszenierung, die man in dieser beeindruckenden Intensität nicht oft erlebt.“ (Michael Pitz-Grewenig, Kreiszeitung, 29. März 2024)

    „Vor allem Mozart-Fans kommen hier auf ihre Kosten. Es gibt wunderschöne italienische Arien zu hören, gespielt von den Bremer Philharmonikern – zum ersten Mal unter der Leitung des neuen ersten Kapellmeisters Sasha Yankevych. […] Herausragend war Ulrike Mayer als Sesto. Eine sogenannte Hosenrolle und heimliche Hauptrolle der Oper. Sie hat die Zerrissenheit von Sesto – stimmlich und auch schauspielerisch sehr transparent gemacht.“ (Sophia Fischer, Bremen Zwei, 29. März 2024)

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