Musiktheater
Theater am Goetheplatz / Wiederaufnahme
Die Liebe zu den drei Orangen
Oper in vier Akten und einem Prolog
von Sergej S. Prokofjew
In deutscher Sprache mit deutschem Übertext
„Aufgabe von Kunst heute ist es, Chaos in die Ordnung zu bringen.“ (Theodor W. Adorno) — Was soll schon dabei herauskommen, wenn Hinz und Kunz ein Theaterstück nach ihrem Geschmack verlangen? Der eine bevorzugt die Katharsis der Tragödie, der andere die Zerstreuung der Komödie, manche lieben das lyrische Drama und wieder andere den Klamauk – und ganz andere wollen am liebsten gar nichts denken. Das Ergebnis kann eigentlich nur das totale Chaos sein – oder eben Theater. Wie im Falle von Prokofjews aberwitzigem Märchen über einen sehr melancholischen Prinzen, der sich in drei Orangen verliebt. Denn hier sollen doch alle auf ihre Kosten kommen. Getreu dem Motto „Mehr ist mehr!“ wird also aufgefahren, was die Trickkiste des Theaters zu bieten hat: Märchen und Masken, Könige und Zauberer, Prinzessinnen und Prinzen, böse Flüche und gute Wünsche, ein bisschen Liebe, ein bisschen Lachen. Und natürlich ein Happy End. Und ganz klar: drei Orangen! „Die Liebe zu den drei Orangen“ wurde in der Zeitschrift „Opernwelt“ von zwei Kritiker:innen in den Kategorien „Aufführung des Jahres“ und „Ungewöhnlichste Opernerfahrung des Jahres“ genannt, zudem wurde Ian Spinetti als „Nachwuchskünstler des Jahres“ genannt.
- Der König Treff / Die Köchin / Exzentriker Hidenori Inoue
Der Prinz Ian Spinetti
Die Prinzessin Clarissa / Linetta / Exzentrikerin Vera Semieniuk
Der Ausrufer / Leander / Exzentriker Michael Zehe
Truffaldino / Exzentriker Fabian Düberg
Pantalon / Farfarello / Exzentriker Michał Partyka
Der Zauberer Tschelio / Exzentriker Elias Gyungseok Han
Fata Morgana / Exzentrikerin Nadine Lehner
Smeladine / Nicoletta / Exzentrikerin Adèle Lorenzi
Ninetta / Exzentrikerin Elisa Birkenheier
Der Zeremonienmeister / Exzentriker Yuxiang Liu
Exzentriker Fabian Markus Geier, Jungkyu Kim, Hangshuai Li, Yuxiang Liu
Chor Opernchor des Theater Bremen
Orchester Bremer Philharmoniker
Musikalische Leitung Sasha Yankevych
Regie Frank Hilbrich
Bühne Sebastian Hannak
Kostüme Gabriele Rupprecht
Licht Christian Kemmetmüller
Chorleitung Karl Bernewitz
Dramaturgie Frederike Krüger
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- „Obst ist gesund, Lachen ebenfalls – das Theater Bremen bietet mit Sergej Prokofjews skurriler Märchenoper ‚Die Liebe zu den drei Orangen‘ eine Wellness-Therapie, die erfrischend auf Konventionen pfeift. […] Man kommt mit dem Gucken kaum hinterher. Nicht nur ist Sebastian Hannaks Bühnenbild ständig in Bewegung, verraten Gabriele Rupprechts Kostüme Chic und Fantasie. Auch Hilbrich sprüht vor Einfällen. […] Am Goetheplatz sind alle Akteure, oft in mehreren Rollen, auf Zack. […] Großer Jubel nach zweieinhalb Stunden: Dieser Saisonabschluss in Orange ist ein famoser Vitaminstoß.“ (Sebastian Loskant, Weser-Kurier, 21. Mai 2024)
„Regisseur Frank Hilbrich hat ein enorm konzentriertes szenisches Spiel mit allen Sängern erarbeitet. Ihre Körpersprache in der auch choreographisch eindrücklich angelegten Inszenierung strahlt Charisma aus. Jede Sekunde bleibt spannend, auch durch die virtuosen Raumwechsel von der Bühne in den Zuschauersaal. Bei dem ukrainischen Dirigenten Sasha Yankevych lag diese Produktion in ebenso souveränen wie rhythmisch präzisen und auch sensiblen Händen. Prokofjews anspruchsvolle Partitur wurde von den klanglich exzellent balancierten Bremer Philharmonikern kompetent und wirkungsvoll realisiert. Sängerisch blieben ebenfalls keine Wünsche offen.“ (Elisabeth Richter, Deutschlandfunk, 21. Mai 2024)
„Schon im Prolog zeichnet sich ab, dass der Bremer Theaterchor mit seinem mitreißenden Surroundsound nicht nur vortrefflich Zuschauende in die Sessel presst, sondern als Darstellerkollektiv von zentraler Bedeutung ist für das wirre Bühnenspiel. […] Hier findet vor allem der Dirigent des Abends, Sasha Yankevych, einen profilierten Zugang zur Musik, indem er die Bremer Philharmoniker gleich einer gut geölten Maschine in Gang hält, ohne dass die rhythmischen Spitzen in der Partitur verschleiert werden.“ (Patrick Erb, concerti, 19. Mai 2024)
„Für diese einzigartige Oper war der Regisseur Frank Hilbrich am Theater Bremen der Richtige, hat er doch seinen Sinn für Humor und Leichtigkeit, aber auch die Fähigkeit zu distanzierter Reflexion schon mehrfach bewiesen. In der bejubelten Premiere machte er alle Schleusen auf für den Spaß im Theater.“ (Ute Schalz-Laurenze, Neue Musikzeitung, 21. Mai 2024)
„Wenn Sie Lust haben, mal so richtig herzhaft zu lachen oder sich vom Lachen anderer anstecken zu lassen, dann lohnt sich aktuell ein Besuch am Theater Bremen ganz besonders: Die Oper 'Die Liebe zu den drei Orangen' liefert beste Unterhaltung.“ (Sophia Fischer, Bremen Zwei, 19. Mai 2024)
„Diese Inszenierung ist Vergnügen und Kurzweil pur. […] Mit Hidenori Inoue als König und Köchin, Fabian Düberg als Truffaldino, Nathalie Mittelbach als Clarisse, Michael Zehe als Leander, Elias Gyungseok Han als Tschelio, Michał Partyka als Teufel Farfarello, Elisa Birkenheier als Ninetta und anderen steht ein tolles Ensemble zur Verfügung. Besonders herauszuheben sind die Leistungen von Nadine Lehner als fulminante Fata Morgana und von Ian Spinetti als strahlkräftigem Prinzen.“ (Wolfgang Denker, Nordwest Zeitung, 20. Mai 2024)
„Sowohl die Inszenierung von Frank Hilbrich, als auch Sebastian Hannaks von leuchtend farbigen Quadermodulen geprägte Bühne und das beschwingte Spiel der von Sasha Yankevych angeleiteten Philharmoniker vermögen in Bremen den nervösen Humor und das sportive Tempo der Vorlage wunderbar in den Theaterraum zu übertragen. Das macht Freude und ist ein schöner Abschluss der Opernsaison.“ (Benno Schirrmeister, taz, 29. Mai 2024)
„Bei Hilbrich ist ständig was los auf der Bühne. Er verliert sich dabei aber nicht in Aktionismus, vielmehr wird der Charakter der Commedia dell’arte (immerhin stammt die Vorlage von Carlo Gozzi) gewahrt. Das Bühnengeschehen ist dabei von Jaqueline Davenport auf den Punkt genau choreografiert. […] Sasha Yankevych am Pult der Bremer Philharmoniker serviert Prokovjews vielschichte Musik, die viel mehr als den bekannten Marsch enthält, mit differenziertem und fein austariertem Klang.“ (Wolfgang Denker, Orpheus, Juli/August 2024)
„Die Krone gehörte an diesem Abend aber Ian Spinetti, der als depressiver Prinz zunächst sehr lange in einem gepolsterten Einkaufswagen sitzen musste (sah unbequem aus), bevor er in das Geschehen eintreten durfte. Sein klangvoller, abgerundeter und jederzeit unforciert eingesetzter füllte mühelos das Theater – ein echter Prinz! Ungetrübter Jubel des Premierenpublikums für eine fantasievoll realisierte Opernshow.“ (Markus Wilks, Das Opernglas, Juli/August 2024) -
- Gefördert von den Bremer Theaterfreunden
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