Musiktheater
Theater am Goetheplatz
Ariadne auf Naxos
Oper in einem Aufzug nebst einem Vorspiel
von Richard Strauss
Text von Hugo von Hofmannsthal
In deutscher Sprache mit deutschem Übertext
Musikalische Leitung: Stefan Klingele
Regie: Frank Hilbrich
„Kunst ist das größte, menschlichste und erhabenste politische Spiel.“ (Jonathan Meese) — Ein junger Komponist steht vor der Uraufführung seines ambitionierten Erstlingswerks, der tragischen Oper „Ariadne auf Naxos“. Doch dann platzt die Bombe. „Ariadne“ soll zusammen mit der banalen Komödie „Die ungetreue Zerbinetta und ihre vier Liebhaber“ von einer Commedia dell’arte-Truppe gezeigt werden und zwar: nicht hintereinander, sondern gleichzeitig! Was sich als massiver Eingriff in die Kunstfreiheit anfühlt, entpuppt sich als Opernwunder. Zwei Künstlerkollektive, die unterschiedlicher nicht sein könnten, inspirieren sich und aus dem scheinbar Unvereinbaren, dem Clash der Genres, erwächst überraschend etwas neuartig Ganzes. Mit „Ariadne auf Naxos“ schaffen Hofmannsthal und Strauss eine augenzwinkernd undogmatische wie musikalisch überwältigende Reflexion über das leichte Leben und die hehre Kunst, den Wert der Kultur und die Bedingungen, unter denen sie bisweilen stattfinden muss.
- Der Hausmeister Christoph Heinrich
Der Hofmeister Christian Bergmann
Ein Musiklehrer / Harlekin Elias Gyungseok Han
Der Komponist Nadine Lehner, Ulrike Mayer
Der Tenor / Bacchus Christian-Andreas Engelhardt
Ein Offizier / Scaramuccio Luis Olivares Sandoval
Ein Tanzmeister / Brighella Manuel Günther, Ian Spinetti
Ein Perückenmacher Jörg Sändig
Ein Lakai Wolfgang von Borries
Zerbinetta Lisa Mostin, Nerita Pokvytytė
Primadonna / Ariadne Sarah-Jane Brandon
Truffaldin Stephen Clark
Dryade Lena Spohn, Constanze Jader
Najade Elisa Birkenheier, Zlatina Genova Wolf
Echo María Martín González
Orchester Bremer Philharmoniker
Musikalische Leitung Stefan Klingele
Regie Frank Hilbrich
Bühne Sebastian Hannak
Kostüme Gabriele Rupprecht
Licht Christian Kemmetmüller
Dramaturgie Frederike Krüger
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- „Wer einen Wirbelwind wie Nadine Lehner auf der Bühne hat, wird ihrer Rolle viel Raum geben. [… ] Nadine Lehner mit ihrem höhensicheren Mezzo fand im Musiklehrer von Elias Gyunseok Han einen starken baritonalen Widerpart und in Nerita Pokvytyte eine im Timbre ähnliche Zerbinetta. Pokvytyte machte ihre große Arie zum Fest: Gar nicht soubrettig im Ton, vernahm man hier eine Frau mit Lebenserfahrung. Dieser Koloraturkunst setzte ‚Ariadne‘ Sarah-Jane Brandon eine fabelhafte Legatokultur der weiten Bögen und eine dramatische Höhe entgegen. Christian-Andreas Engelhardt bewältigte die vertrackte Bacchus-Partie mit ihren Siegfried-Höhen souverän. Constanze Jader, Elisa Birkenheier und María Martin González bildeten ein berückendes Nymphen-Terzett.“ (Sebastian Loskant, Weser-Kurier, 31. Januar 2023)
„Hilbrichs Regie kann die Balance zwischen Tragödie und Komödie gut umsetzen. […] Dirigent Stefan Klingele ist nach 15 Jahren nach Bremen zurückgekehrt. Seine Wiedergabe der ‚Ariadne auf Naxos‘ ist sehr ausgewogen. Er entwickelt das Parlando-Geflecht mit kammermusikalischer Delikatesse und sorgt für kräftige Farben. Auch das kraftvolle Finale wird von ihm und den Philharmonikern opulent ausmusiziert.“ (Wolfgang Denker, Nordwest-Zeitung, 31. Januar 2023)
„Hilbrich ist eine interessante Lesart gelungen, die weder den ernsthaften Diskurs über die Kunst und ihre Bedingungen an die Komödie verkauft, noch den unterhaltenden Witz vernachlässigt. Eigentlich gibt sie der sonderbaren Zumutung des reichen Mäzens im Stück Recht: Man muss es halt nur können. In Bremen können sie es.“ (Roberto Becker, Opern.News, 31. Januar 2022)
„Und allein hier reißt die Aufführung unter der Leitung des neuen (Strauss-erfahrenen) Musikdirektors der Oper, Stefan Klingele, von Anfang an mit. Nadine Lehner als verweifelter Komponist zeigt dessen Kunstleidenschaft mit riesiger, aber auch in feinsten Nuancen differenzierter Stimme. Die neu engagierte Sopranistin Sarah-Jane Brandon schaffte es, ihre Ariadne nicht als eine hoffnungslos verlassene – und damit altmodische – Diva zu zelebrieren, die uns nichts mehr angeht, sondern malte das aktuelle Porträt einer tief verletzten Frau. Und die eifrige Zerbinetta, die den Komponisten und auch Ariadne kurze Zeit trösten konnte, war bei Nerita Pokvytyté traumhaft sicher aufgehoben. […] Es war ein Erlebnis, wie klug und gleichzeitig direkt sinnlich der Regisseur Frank Hilbrich es verstand, die permanent ambivalenten Aussagen genauso direkt wie auch distanziert und (selbst-)ironisch miteinander zu verschränken.“ (Ute Schalz-Laurenze, Neue Musikzeitung, 31. Januar 2023)
„Sängerisch bestes Niveau […]. Bremens neuer Musikdirektor Stefan Klingele verfügt über eine hohe Professionalität im Umgang mit Orchester und Sängern. […] Die Bremer Philharmoniker muszierten zuverlässig und ließen in den ironischen und seligen Klangwelten fast keine Wünsche offen.“ (Michael Pitz-Grewenig, Kreiszeitung, 4. Februar 2023)