Tanz
Kleines Haus
Young dogs do cry sometimes
Ein Performance-Konzert
von Samir Akika / Unusual Symptoms
Mit „Young dogs do cry sometimes“ realisieren Samir Akika, Unusual Symptoms und Junge Akteur*innen den lang gehegten Wunsch einer gemeinsamen Arbeit. Dafür dient ihnen die Bühne als Labor für das Spiel mit der eigenen Identität und die Beschwörung unvorhergesehener Ereignisse. Zwischen Tanz, Performance und Musik entstehen Bilder, die gleich wieder verworfen werden und Szenen, die sich gegenseitig überlagern. Denn wie im Film gibt es auch auf der Bühne einen Anfang, eine Mitte und ein Ende. Aber nicht unbedingt in dieser Reihenfolge.
- von und mit: Greta Bergenthum
Alia Borszcz, Aaron Samuel Davis, Alina Denzin, Jule Denzin, Lovis Dietrich, Luuk Eilts, Josefine Freitag, Samara Fry, Asavela Gabrielli, Gabrio Gabrielli, Mali Gabrielli, Nobule Gabrielli, Xenia Haager, Maja Herms, Fanny Hilken, Nóra Horváth, Djamila Köckritz, Josefine Kröll, Alexandra Llorens, Hanna Mencz, Thea Meyer-Grimberg, Nayeli Akika, Nora Ronge, Marcus Alexander Roydes, Karl Rummel, Andor Rusu, Rosalotte Schmidtmeyer, Young-Won Song, Antonio Stella, Anne Leira van Poppel, Anna Luna Wolff, Julia Sol Wolff, Juniper Wulf
Regie / Choreografie Samir Akika
Bühne Anja Fussbach
Kostüme Anna Lena Grote
Musik Stefan Kirchhoff, Kolja Keller, jayrope, Xaver Feest, Lovis Eilts, Leander Eilts, Simon Camatta
Licht Ralf Scholz
Dramaturgie Gregor Runge
Choreografische Mitarbeit Alexandra Morales, Andy Zondag
- „Die Vielfalt an Bewegung, Tanz, Wort, Gedanken, Sprache, Gesang, Musik, Bildern, Eindrücken, Zeichnungen, Aussagen, Akrobatik…ist so erschlagend genial, dass man sich das bestenfalls mehrfach anschauen sollte, um wirklich alles gesehen zu haben […] Ich würde sagen, mit ‚Young Dogs...‘ hat Akika endlich das erreicht, was er bereits mit ‚Polaroids‘ erreichen wollte. Das ist kaum noch zu übertreffen.“ (Marcus Behrens, Bremen Zwei, nach dem Besuch der Generalprobe, ausgestrahlt am 14. Februar 2020)
„Akika nimmt den künstlerischen Nachwuchs sehr ernst und begegnet ihm auf Augenhöhe. Hier agieren keine Jugendlichen, die mal bei den Großen mitspielen dürfen, um sich hinterher ein paternalistisches ‚Das hast du fein gemacht, Kind‘ abzuholen. Hier besetzen Menschen gemeinsam einen Ort, und das Publikum kommt eben mit. Und zwar wie und wo es will: Die übliche Trennung zwischen Bühne und Zuschauerraum ist aufgehoben. […] ‚Young dogs do cry sometimes‘ erzählt dabei keine Geschichte, sondern reiht Assoziationen aneinander, gespeist aus den Geschichten der Performer*innen. Es geht ihnen mehr um die Suche nach der eigenen Identität als um ihre Ergebnisse, mehr um den Prozess als um das Ziel. Weswegen das Stück keine echte Botschaft hat, wie auch Akika selbst sagt. Und wenn doch, dann ist es vor allem ein Appell, auf die eigene Kreativität zu vertrauen, sich Raum für die eigenen Ideen zu nehmen und nun: einfach Spaß zu haben.“ (Jan Zier, taz, 21. Februar 2020)
„Diese jungen Leute sind wütend, glücklich, hadern mit der Welt, lassen auch den Zuschauer an ihrem Schmerz teilhaben – indem sie Einzelnen Briefe an längst verflossenen Liebschaften vorlesen. Ein Treiben, das ein wenig von einem Kessel voller bunter Kindheitserinnerungen hat. Erinnerungen an damals, als die Zeiten weniger grau, weniger kompliziert und vermutlich auch weniger langweilig waren. Als zumindest das Publikum und die Tänzer von Unusual Symptoms noch auf der Suche nach sich selbst gewesen sind. Nach jener Person, die sie einmal sein wollten – und mit ganz viel Glück auch geworden sind. Für den Rest auf der Bühne ist es wohl eher eine Art Bestandsaufnahme, ein Verharren im Hier und Jetzt. In diesem Moment, in dem sie, nicht mehr Kind und noch nicht ganz Erwachsener, auf der Suche nach ihrer Identität sind – oder erst einmal verschiedene Identitäten ausprobieren. Eine Phase im Leben, die zumindest in der Rückschau durchaus surreale Züge hat, und damit dann auch wieder ganz gut zu diesem Performance-Konzert (so der offizielle Titel) passt.“ (Mareike Bannasch, Kreiszeitung, 20. Februar 2020)