Schauspiel

Theater am Goetheplatz

Die Abenteuer des Huckleberry Finn

erzählt von seinem Freund Jim
Uraufführung
6+
von John von Düffel
nach dem Roman von Mark Twain
Regie: Klaus Schumacher

Tausende von Kindern durften letztes Jahr erleben, wie Tom Sawyer und sein Freund Huckleberry Finn dem unschuldigen Muff Potter das Leben retteten und den wahren Übeltäter, Killer Joe, seiner gerechten Strafe zuführten. Die beiden haben viel erlebt. Tom hat sich der Schulpflicht erfolgreich entzogen, Huck ist den erzieherischen Maßnahmen von Tante Polly entschlüpft, und sie sind reich geworden. Das ruft NeiderInnen auf den Plan. Huck wird verfolgt und ist gezwungen zu fliehen. Und genau da beginnen die neuen fantastischen Abenteuer.

Huck und sein bester Freund Jim haben nur ein Ziel: die Freiheit! Sie wollen mit einem Floß auf dem Mississippi nach Ohio, dahin, wo alle Menschen in Freiheit leben. Ihr Plan ist riskant. Huck versteckt sich vor seinem bösartigen Vater. Jim wurde zum Sklaven gemacht und hat sich aus der Gefangenschaft befreit. Kopfgeldjäger sind ihnen auf den Fersen, der Proviant wird knapp und Geld haben sie auch keines. Zum Glück begegnen sie Cordelia, der Tochter eines verarmten Theaterdirektors, genannt „Herzog“, und einer spielwütigen Schauspielerin, genannt „Königin“. Die beiden Freunde werden kurzerhand Schauspieler und versuchen ihr Reisegeld mit dem Erzählen ihrer Abenteuer zu verdienen. Huck verkleidet sich als Mädchen, um bei Mrs. Duff nach Essen zu fragen und trifft auf deren Mann, der ausgerechnet Kopfgeldjäger ist. Ein weiteres Mal gelingt die Flucht. Huck wird verletzt und muss beim Farmer-Ehepaar Phelps gesund gepflegt werden. Jetzt kommt auch noch der Sheriff ins Spiel, der Huck vor die wohl schwierigste Entscheidung seines Lebens stellt. Doch auch hinter dem Theatervorhang lauert die Gefahr: Herzog und Königin sind schwer verschuldet und liebäugeln mit dem Kopfgeld ...

  • „Regisseur Klaus Schumacher legt nach Mark Twain und John von Düffel eine flotte Inszenierung vor, die kleine und große Zuschauer mit viel Beifall honorieren. […] Die Besetzung ist äußerst geglückt: Die Freunde Huck (ausdrucksstark: Alexander Angeletta) und Jim (facettenreich: Simon Zigah) harmonieren trefflich; auch im Gesangsvortrag, den – wie 2017 – die Swampy Grass Band (Andy Einhorn, Jan-Sebastian Weichsel, Marlene Glaß) geografisch und atmosphärisch stimmig unterlegt. Spaßig sind Hucks und Jims Sparringspartner am Theater. Dessen klammer Direktor (Guido Gallmann) tritt geteert und gefedert und doch herrlich großsprecherisch auf. Das gilt auch für seine Gattin, die wunderbar überdrehte Susanne Schrader, die alles verkörpern will, was nicht bei drei auf dem Proszenium ist (‚Lasst mich das Böse auch spielen‘). Mirjam Rast glänzt als agile Tochter, die zarte Bande zu Huck knüpft. Großer Beifall.“ (Hendrik Werner, Weser Kurier, 13. November 2018)

    „Es war zauberhaft und so witzig, ich habe so viel gelacht. Tolles Bühnenbild, wie es dazu gehört, viel Musik, von einer Live-Band super gespielt, tolle Besetzung, da könnte man eigentlich jeden der Schauspieler und Schauspielerinnen nennen, herausgestochen haben aber für mich persönlich Simon Zigah als Jim und Guido Gallmann als Herzog – urkomisch. Die 70 Minuten gingen rasend schnell vorbei.“ (Katharina Guleikoff, Bremen Vier, 12. November 2018)

    „Regisseur Klaus Schumacher hat ein beeindruckendes Plädoyer für Gleichberechtigung und Freundschaft sowie gegen Unterdrückung auf die Bühne gebracht – und es geschafft, die Geschichte in 70 pausenlosen Minuten kindgerecht aufzuarbeiten.“ (Sabrina Wendt, Nordwest Zeitung, 11. November 2018)

    „Die Magie nimmt ihren Lauf. Und waren es im vergangenen Jahr Szenen voller kleinem Zauber als es um ‚Tom Sawyer‘ ging, greift Regisseur Klaus Schumacher jetzt vollends in den bunten Topf der Möglichkeiten. Die Kostüme fliegen nur so im Wechsel, die Szenen haben allesamt viel Witz, die Musik der Band ebenso viel Mit-Wipp-Potenzial. […] John von Düffel zeigt auch in dieser Version seiner Sicht nach dem Roman von Mark Twain, welch hohe Güter Freundschaft und Gerechtigkeit sind. Geld ist zwar auch schön und gut, aber Freunde kann man nicht kaufen. Viel Applaus gibt es für diesen mutigen Entwurf und die Botschaft: ‚Wenn man spielt, kann man alles sein!‘“ (Corinna Laubach, Kreiszeitung, 15. November 2018)