Die Glocke - Das Bremer Konzerthaus
8. Philharmonisches Konzert
Ein Requiem in klassischem Sinne ist das „Deutsche Requiem“ von Johannes Brahms gewiss nicht. Auch besonders „deutsch“ im engeren Sinne eines Nationalbegriffs ist es mitnichten. Vielmehr ist es untrennbar mit dem kirchlichen Kontext verbunden, und das, obwohl Brahms selbst seine Textauswahl als „heidnisch“ bezeichnete. Worte aus der Bibel als der Heiligen Schrift der christlichen Kirchen sind hier zu einem wunderbar tröstlichen theologischen wie musikalischen Gesamtkunstwerk vereint worden. Selbiges erscheint zuweilen tröstlicher als manch pastoraler Allgemeinplatz oder manch höllische Schreckensvision, wie sie viele Vertonungen des traditionellen katholischen Requiems ausmalen. Das Deutsche Requiem ist ein Troststück, eines, das den Hinterbliebenen Mut zuspricht und mit seiner Musik tiefer geht als es noch so mitfühlend gemeinte Worte zumeist vermögen. Da mutet es als nurmehr kuriose Fußnote der Musikgeschichte an, dass das Werk sein Publikum durchaus spaltete. Manche lehnten es ab, andere - wie die Pianistin Clara Schumann - verehrten es. Für Brahms als Komponist bedeutete es den Durchbruch. Und zwar in Bremen, im St. Petri Dom, am 10. April 1868.
Johannes Brahms (1833-1897)
Ein deutsches Requiem op.45
Besetzung:
Marko Letonja, Dirigat
Anna Gabler, Sopran
Daniel Schmutzhard, Bariton
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